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Augsburg
04.08.2022

Nachruf: Björn Kommer hat in der Augsburger Kunstszene viel bewegt

Björn R. Kommer zu guter Zeit daheim in Augsburg.
Foto: Fred Schöllhorn

Björn Kommer war 14 Jahre leitender Direktor der Städtischen Kunstsammlungen und Museen. Mit einer Millennium-Schau über den Bildhauer Adriaen de Vries erregte er weltweit Aufmerksamkeit.

Ja, das war zweifellos der Höhepunkt der Karriere des Björn R. Kommer: die auf ihrer Welttournee mit den Stationen Amsterdam (Rijksmuseum), Stockholm (Nationalmuseum), Los Angeles (Getty Museum) in Augsburg (Maximilianmuseum) endende Schau des Adriaen de Vries.

Kommer konnte de Vries authentisch zeigen

Dieser Meister des Manierismus, 1556 in Den Haag geboren und 1626 als „kaiserlicher Kammerbildhauer“ in Prag gestorben, war durch sein Wirken von 1596 bis 1602 in Augsburg zur europäischen Berühmtheit geworden. Deshalb konnte Kommer hier mit reichhaltiger Authentizität aufwarten.

Und das tat er in einem enormen Kraftakt, der mit Restaurierung der zentralen Augsburger Brunnenfiguren und mit Teilsanierung samt Hofüberdachung des Maximilianmuseums einherging. „Adriaen de Vries (1556-1626). Augsburgs Glanz – Europas Ruhm“ verkündete in Goldschrift einer der schönsten Augsburger Ausstellungskataloge. Der Untertitel könnte auch für Kommers Augsburger Zielsetzung stehen.

So erhellte er mit seiner Forschung Zirbelnuss und Zarenadler und dem Erwerb von Teilen der durch Katharina II. in Augsburg bestellten Gouvernement-Service, dass auch die späteren, zum Klassizismus führenden Silberarbeiten aus Augsburger Werkstatt europäischen Rang besaßen. „Das ist nun zur gültigen Erkenntnis geworden“, bilanzierte er.

Kommer promovierte mit einer Arbeit über das Stockholmer Königsschloss

Da Augsburg neuerdings wegen seiner Wasserwirtschaft als Weltkulturerbe geadelt ist, darf noch einmal die vom damaligen Bundespräsidenten und Schirmherrn Johannes Rau am 10. März 2000 als Millennium-Schau eröffnete de Vries-Ausstellung bemüht werden: Sie verwies auch auf die „Hydraulica Augustana“ und präsentierte aus eigenem Bestand den wasserspendenden „Brunnenjüngling“, der sich im Obergeschoss des Kastenturms am Roten Tor befand.

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Übrigens war Kommer 1999 zum Stockholmer de Vries-Auftakt in die schwedische Kapitale gefahren. Die mitgereiste kleine Augsburger Gruppe konnte ihn hier ganz in seinem Element erleben – auch in der Nähe von König Carl XVI. Gustaf. Der gebürtige Freiburger Kommer verbrachte ja einen Teil seiner Kindheit bei der schwedischen Großmutter („Es war das Paradies“), lernte Schwedisch und studierte außer in Heidelberg auch in Uppsala, wo er 1965 sein Staatsexamen ablegte.

Nach wissenschaftlicher Arbeit in Stockholm und Rom promovierte er 1971 in Heidelberg mit einer Arbeit über das Stockholmer Königsschloss des jüngeren Nicodemus Tessin. 1972 kam er an das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck. 1986 übernahm er das Städtische Museum Konstanz („Glanz der Kathedrale“ hieß 1989 seine viel beachtete Ausstellung zum 900-Jahr-Jubiläum des Konstanzer Münsters). Im April 1990 übernahm er die Augsburger Direktion.

Bei der Neugestaltung des Schaezlerpalais setzt er auf den Erlebnischarakter

Hier musste auch er sich dem Umstand stellen, dass es in dieser Stadt nie ein eigenes, für ihre große Kulturtradition errichtetes Museum gegeben hat, entsprechend auch kein Zentraldepot und keine Zentralwerkstatt. Maximilianmuseum, Deutsche Barockgalerie, Graphische Sammlung, Neue Sammlung und das Römische Museum verzehren umso mehr Kraft. „Die Stadt selbst kann ökonomisch nicht so, wie sie vielleicht möchte“, bekannte Kommer. Er setze deshalb sehr auf Stiftungen und Gönner.

Für Adriaen de Vries zum Beispiel habe er die Hälfte der Ausstellungskosten auf dem freien Markt rekrutiert. Wie viel insgesamt durch Sponsoren und Mäzene beigebracht wurde, hat die Ausstellung der Erwerbungen von 1990 bis 2000 dokumentiert. „Kunstreich“ hieß ihr Titel – sehr berechtigt angesichts dieser Erweiterung der Augsburger Sammlungen. Kommer setzte mit seinem Bemühen, das Augsburger Profil zu stärken, stark auf den Erlebnischarakter. Unter diesem Aspekt hat er auch die Neugestaltung von Schaezlerpalais und Maximilianmuseum in Angriff genommen.

Aber seine Gesundheit erlitt Schaden. 2004 trat er vorzeitig in den Ruhestand. Auch leidend blieb er wissenschaftlich noch aktiv. Dann ging nichts mehr. Am 1. August 2022 ist Kommer 80-jährig in Augsburg gestorben. Seine Frau Marina und seine drei Töchter waren bis vor Schluss bei ihm. Die Beisetzung auf dem Protestantischen Friedhof in Augsburg will die Familie noch bekannt geben.

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