Jahrhundertzeuge: Ein Film über das bewegte Leben des Walter Kaufmann
Plus Seefahrt, Revolution, Abenteuer: Ein Film porträtiert den Holocaust-Überlebenden Walter Kaufmann. Im Thalia sprach Regisseurin Karin Kaper über die Doku.
Er war ruhelos und neugierig, erzählt Regisseurin Karin Kaper bei der Vorstellung ihres Dokumentarfilms „Walter Kaufmann – welch ein Leben!“ auf Einladung des Freundeskreises der Verfolgten des Naziregimes (VVN BdA) im Thalia. Kaufmann war Holocaust-Überlebender, Schriftsteller, Kommunist. Kaper und ihr Partner Dirk Szuszies zeigen ein wandelndes Zeitzeugnis zwischen den Machtblöcken des vergangenen Jahrhunderts: Kaufmann fuhr dahin, wo es wehtat. Internationale Krisen, die Nicht-Aufarbeitung des Holocaust und die Gewalt des Nahost-Konflikts erlebte er am eigenen Leib und verarbeitete die Beobachtungen in Romanen. Er starb 2021, kurz nach Ende des Filmprojekts, mit 97 Jahren.
Karin Kapers Film fragt: Wer war der Schriftsteller Walter Kaufmann?
Geboren wurde er 1924 im Berliner Scheunenviertel, einem Armenghetto polnischer Juden. Seine Mutter war alleinerziehend und gab ihn im Alter von drei Jahren zur Adoption an eine bürgerlich-jüdische Familie in Duisburg. Dem Vater, einem Juristen und Weltkriegs-Offizier, entzog das nationalsozialistische Regime das Notariat. 1937 musste Walter die Realschule verlassen, 1938 beobachtete er die Razzien der SA in ihrem Haus. Die Eltern retteten dem 15-Jährigen schließlich das Leben und schickten ihn nach England. Sie selbst schafften die Ausreise nicht. Sie wurden in Auschwitz ermordet.
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