Airport wartet auf Baugenehmigung
Am Allgäu Airport in Memmingerberg sollen in Kürze schwere Baumaschinen anrücken. Die Betreibergesellschaft möchte mit dem Umbau der so genannten Picasso-Halle in ein Terminal beginnen. Die Fertigstellung ist für März 2007 vorgesehen. Bevor die Arbeiter loslegen können, muss das Landratsamt Unterallgäu aber noch über den entsprechenden Bauantrag entscheiden. Wann dies sein wird, steht nach Auskunft der Genehmigungsbehörde noch nicht fest.
"Wir gehen aber davon aus", so Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid, "dass die Genehmigung in den nächsten vier Wochen vorliegt". Aus seiner Sicht spricht aus baurechtlicher Sicht nichts gegen den Umbau der Halle. Wie berichtet, hatte der Gemeinderat Memmingerberg den Bauantrag einstimmig abgelehnt. Und zwar mit der Begründung, dass eine Genehmigung dem einem Bürgerentscheid zuwiderlaufen würde. Laut dem Entscheid ist die Gemeinde angehalten, alle Möglichkeiten wahrzunehmen, um einen zivilen Flugbetrieb auf dem ehemaligen Fliegerhorst zu verhindern. Dazu sagt Schmid: "Hier muss nicht die Gemeinde, sondern das Landratsamt entscheiden."
So werden bereits heute zahlreiche Arbeiten für die Umrüstung des einstigen Militärflugplatzes öffentlich ausgeschrieben. Im Mittelpunkt stehen der Abbruch nichttragender Bauteile innerhalb des künftigen Terminals und die Vorbereitung der 2500 Quadratmeter großen Halle für weitere Umbauten. Die zu vergebenden Arbeiten umfassen auch Heizungs-, Sanitär- und Lüftungstechnik sowie den Einbau von Check-in-Schaltern.
Weg für Flugzeuge wird breiter
Bereits angelaufen ist die Verbreiterung des Rollwegs (siehe Foto), auf dem künftig Passagierflugzeuge von der Startbahn zum Terminal rollen sollen. Für diese Arbeiten ist laut Landratsamt keine Baugenehmigung erforderlich. Der Weg wird nach Auskunft der Flughafenbetreiber auf beiden Seiten um jeweils 2,75 Meter auf insgesamt 18 Meter verbreitert. Darüber hinaus werden für neue meteorologische Anlagen Fernmelde- und Energieversorgungsleitungen verlegt sowie Fundamente für Messgeräte errichtet. Auch die Installation eines Instrumenten-Landesystems, das Flüge bei nahezu jedem Wetter ermöglicht, soll im November beginnen.
Für all diese Maßnahmen sind laut Schmid rund sechs Millionen Euro veranschlagt. Insgesamt werde die Flughafen-Umrüstung knapp 20 Millionen Euro kosten, wobei der Freistaat etwa 7,5 Millionen Euro beisteuern wird, sofern die Europäische Union den Zuschuss absegnet. "Ich rechne fest damit" unterstreicht Schmid, "dass Brüssel bis Ende des Jahres der Förderung zustimmen wird". Bis dahin wird nach den Worten des Geschäftsführers wohl auch die abschließende Prüfung des Rechtsstreits mit den Flughafengegnern durch das Bundesverwaltungsgericht Leipzig vorliegen. Auch hier geht Schmid davon aus, dass das Gericht zugunsten des Airports entscheidet: "Wir liegen gut im Plan und schaffen so die Voraussetzungen, dass unser Flughafen im nächsten Frühjahr mit regelmäßigen Passagierflügen in Betrieb gehen kann."
Bereits in den vergangenen zwei Monaten flogen Charter-Maschinen zweimal wöchentlich Urlauber aus dem Ruhrgebiet ins Allgäu (wir berichteten). Über 100 Gäste des Hotels Sonnenalp in Ofterschwang nutzten dieses Angebot und waren "vollauf zufrieden", betont Hotelchef Michael Fäßler: "Ich setze auch in Zukunft auf den Flughafen."
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