Verbände: Politiker versagen im Kinderschutz
Wöchentlich landen in Deutschland rund 140 Kinder mit Alkoholvergiftung in der Klinik. Im Kampf gegen Alkoholkonsum von Jugendlichen werfen Kinderschutzverbände der Politik Versagen vor.
Im Kampf gegen den steigenden Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen werfen Kinderschutzverbände der Politik Versagen vor. Die Politik dürfe nicht länger die Hände in den Schoß legen und dem Druck der Alkohol-Lobby erliegen, kritisierte die Deutsche Kinderhilfe auf einem gemeinsamen Symposium mit der Stiftung Kindergesundheit in München.
"Im Schnitt landen in Deutschland jedes Wochenende 140 Kinder unter 14 Jahren mit Alkoholvergiftungen auf den Intensivstationen der Kliniken", warnte der Vorstandschef der Kinderhilfe, Georg Ehrmann. Oft werde verkannt, dass Alkoholvergiftungen bei Kindern immer zu bleibenden Schäden führten. Die Kinderschutzorganisationen forderten konkret eine höhere Alkoholsteuer, ein Verbot für Alkoholwerbung und nächtliche Verkaufsverbote an Tankstellen und Kiosken. Die Verbände machen sich auch dafür stark, die Kosten der Rettungseinsätze von den Eltern der betroffenen Kinder bezahlen zu lassen. Es handele sich hierbei um eine offenkundige Vernachlässigung der Aufsichtspflicht.
Ehrmann sagte: "Die Politik ist aufgefordert, den Jugendschutz endlich ernst zu nehmen und die bestehenden Bestimmungen konsequent anzuwenden."
2008 wurden deutschlandweit 25 700 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren wegen einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. (dpa)
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