Anklage: Opfer stundenlang gequält
Stundenlang gequält hat laut Anklage eine Gruppe junger Leute ihr Opfer. Sie stehen nun in München vor Gericht.
München (ddp-bay). Wegen Geiselnahme und gefährlicher Körperverletzung müssen sich heute vier junge Frauen und zwei Männer vor der Jugendkammer des Münchner Landgerichts verantworten. Ihnen wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, einen Mann entführt und misshandelt zu haben.
Eine 21-jährige Angeklagte war Anfang März in ihrer Wohnung überfallen worden und hatte einen Mann als Täter oder Mitwisser in Verdacht. Sie lud ihn und die übrigen jetzt Angeklagten zu sich in die Wohnung ein. Dort zwangen sie den Mann laut Staatsanwaltschaft sich auf einen Stuhl in die Mitte des Wohnzimmers zu setzen und bedrohten ihn mit einem Hammer, einem Klappmesser und zwei Seitenschneidern, die alle auf einem Silbertablett neben dem Stuhl abgelegt waren.
Eine der Angeklagten soll dem Opfer gedroht haben, ihm bei jeder Lüge einen Finger abzuschneiden. Um den Mann zum Reden zu bringen, sollen ihn die Jugendlichen anschließend mit den Fäusten ins Gesicht und auf den Körper geschlagen haben.
Nachdem das Opfer aus Angst fünf Namen genannt hatte, fuhren die Angeklagten zu einem Mann, der angeblich am Überfall beteiligt gewesen war, und bedrohten ihn ebenfalls mit einem Messer. Den Angaben zufolge erklärte sich das ursprüngliche Opfer nach über vier Stunden bereit, seinen Peinigern am kommenden Tag Namen zu nennen und durfte dadurch schließlich die Wohnung verlassen.
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