Anselm Bilgri nicht mehr Pater - will Anrede aber nicht verbieten
Andechs (lby) - Der im Streit mit seinem Abt aus dem Kloster Andechs ausgeschiedene langjährige Verwalter Anselm Bilgri nennt sich nicht mehr Pater. In allen Briefköpfen und im persönlichen Gespräch führe der frühere Ordensgeistliche die Bezeichnung "Pater" längst nicht mehr, sagte Bilgris Sprecher Jürgen Schott am Montag in München.
"Anselm Bilgri kann es aber niemandem verbieten, ihn weiterhin als Pater anzusprechen", erläuterte Schott das Titel-Problem. Bilgri war im vergangenen Sommer aus dem Konvent von St. Bonifaz in München und Andechs ausgeschieden, nachdem er sich mit Abt Johannes Eckert überworfen hatte. Hintergrund des Monate schwelenden Konflikts war die wirtschaftliche Ausrichtung der Klosterbetriebe. Der 51-Jährige gründete daraufhin ein Zentrum für Unternehmenskultur mit dem Namen "Anselm Bilgri & Partner".
Indessen stehen die von Eckert selbst angestoßenen Ermittlungen wegen Untreue gegen Schott, Bilgris einstigen engsten Kloster-Mitarbeiter, vor der Einstellung. Die Vorwürfe, Schott habe Spesenbetrug begangen oder Gelder veruntreut, konnten nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft München II vom Montag nicht aufrecht erhalten werden. Schott schied ebenfalls aus den Diensten des Klosters aus und ist jetzt Partner von Bilgri in dem Münchner Seminarzentrum.
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