Ermordete er einen Rentner, als Deutschland Weltmeister wurde?
Neun Monate nach dem Mord an einem Rentner und dem Überfall auf eine junge Frau beginnt heute der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.
Ein 21-jähriger ehemaliger Bundeswehrsoldat muss sich vor dem Traunsteiner Landgericht wegen Mordes und Mordversuches verantworten. Er soll den 72-Jährigen in Bad Reichenhall auf offener Straße mit einem Bundeswehr-Kampfmesser erstochen und die Auszubildende auf dem Heimweg niedergestochen haben. Die zur Tatzeit 17-Jährige ist seitdem auf einem Auge blind.
Begangen wurden die Verbrechen in der Nacht zum 14. Juli 2014 - nur wenige Stunden nach dem Sieg Deutschlands bei der Fußball-WM. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass der aus Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) in Rheinland-Pfalz stammende Soldat die Kaserne in Bad Reichenhall damals mit dem festen Vorsatz verließ, jemanden umzubringen. Nur Minuten nach der ersten Tat soll er vor Passanten damit geprahlt haben, dass er gerade einen Menschen ermordet habe.
Für den Prozess vor der Jugendkammer sind elf Verhandlungstage vorgesehen. Es werden mehr als 50 Zeugen und Sachverständige gehört. Das Urteil will der Vorsitzende Richter am 20. Mai verkünden. Die Angehörigen des Mordopfers und die junge Frau treten als Nebenkläger auf. Die Auszubildende soll auch als Zeugin vernommen werden. dpa
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