Bahn plant neue Trassen zum Brenner
Streit um Gleise durch das Inntal geht weiter
Wer über den Brenner will, kennt das: Lastwagen, Staus, Lärm. Der Brennerbasistunnel soll Güter auf die Schiene bringen. Dazu sind auch neue Bahntrassen im Inntal nötig. Die Anwohner dort wollen aber nicht noch mehr Verkehr. Wo die Gleise laufen sollen, wird heiß diskutiert. Gestern hat die Deutsche Bahn verkündet, dass sie voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte erste Vorschläge zum Verlauf der beiden neuen Bahntrassen für den Nordzulauf zum Brennerbasistunnel vorstellen wird.
„Wenn wir erste Ideen für mögliche Trassenverläufe vorstellen, wird noch vieles sehr vage sein“, sagte der Projektleiter der Bahn, Torsten Gruber. „Aber wir können erkennen, welche Räume auf keinen Fall infrage kommen. Und damit sind wir schon einen großen Schritt weiter.“ Im Jahr 2020 soll laut Bahn die Auswahl der Trassen abgeschlossen sein. Danach können Raumordnungs- und Planfeststellungsverfahren beginnen, die aber möglicherweise Gerichtsverfahren überstehen müssten. Ein Termin für einen Baubeginn bleibt somit weiter offen.
Der Brennerbasistunnel – der längste Eisenbahntunnel der Welt – soll frühestens 2026 eröffnet werden, um die Brennerautobahn von dem weiter wachsenden Schwerlastverkehr zu entlasten. Wenn mehr Güter auf die Schiene kommen, reichen zwei Gleise im oberbayerischen Inntal für den Zulauf nicht aus. Doch Anwohner im Inntal wehren sich gegen den Ausbau – sie fürchten noch mehr Belastung durch den Schienenverkehr.
Im Januar wurde mit Erkundungsbohrungen im Inntal begonnen. An 30 Stellen sollen auf deutscher und österreichischer Seite aus bis zu 400 Metern Tiefe Bohrkerne aus dem Untergrund geholt werden. Die Deutsche Bahn und die Österreichische Bundesbahn wollen damit geophysikalische Erkenntnisse gewinnen, wie etwa der Untergrund im Inntal beschaffen ist oder wo Grundwasserströme fließen. Auch das sind Vorbereitungen für die Strecke, auf der Züge ein Tempo von bis zu 230 Stundenkilometer erreichen sollen. (dpa) "Kommentar
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