Bandenmitglied der "Nigeria Connection" festgenommen
Ein Tiroler wurde in den vergangenen zwei Jahren um 450.000 Euro betrogen. Bei einer Geldübergabe wurde nun ein Mitglied der "Nigeria Connection" festgenommen.
In Rosenheim konnte ein Bandenmitglied der weltweit agierenden "Nigeria Connection" festgenommen werden. Ein 53-jähriger Tiroler wurde zum Opfer einer bekannten Betrugsmasche und verlor innerhalb von zwei Jahren 450.000 Euro.
Der Mann wurde nach Angaben der Polizei vor zwei Jahren per E-Mail angeschrieben. Er sollte bei der Auslösung eines Millionenbetrags helfen und dafür eine Provision kassieren. Aufgrund von angeblichen Schwierigkeiten wurde der 53-Jährige immer wieder gebeten, Geld zu bezahlen. In 20 bis 25 Fällen übergab das gutgläubige Opfer Geld am Rosenheimer Bahnhof.
Als er erkannte, Opfer einer Betrugsmasche geworden zu sein, wandte er sich Mitte Mai an die Polizei. Am Mittwoch konnte der 32-jährige Geldkurier am Rosenheimer Bahnhof festgenommen werden. Er sitze in Untersuchungshaft, teilten die Beamten am Freitag mit. Die Ermittler wollen an die Hintermänner gelangen.
Polizeisprecher Jürgen Thalmeier sagte über den Fall: "Das ist sehr schwierig, weil die Betrüger oft im Ausland sitzen." Die Zahl der angezeigten Fälle, in denen dann auch ein Verdächtiger festgenommen werden könne, sei sehr gering. "Die Dunkelziffer ist zudem sehr hoch." Die Polizei warnt davor, Unbekannten Geld zu überweisen.
"Nigeria Connection": Immer wieder Betrugsfälle
Solche Fälle kommen laut Polizei immer wieder vor. Die unter dem Namen "Nigeria Connection" bekannt gewordene Betrugsmasche tritt in vielfältiger Form in Erscheinung. Betrüger erfinden Geschichten, um Ahnunglose dazu zu bringen, ihnen Geld zu überweisen. Versprochen wird im Gegenzug die große Liebe, das schnelle Geld oder der beste Job. (AZ/dpa)
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