Bettler schleppen Hausrat über Gleise: Chaos bei Münchner S-Bahn
Das vierstündige Chaos auf der Münchner S-Bahn-Stammstrecke am Donnerstag hatte einen kuriosen Grund.
Am Donnerstagmorgen gab es im S-Bahn-Verkehr in München für rund vier Stunden massive Behinderungen. Doch nicht wegen eines Notarzteinsatzes oder aus anderen üblichen Gründen, sondern weil eine Gruppe rumänischer Bettler im Gleisbereich der Linie 2 zwischen Berg am Laim und Leuchtenbergring mit Hausrat bepackt herumlief.
Rangierer entdeckte Bettler
Um kurz vor sechs Uhr hatte ein Rangierer die Bettler in der Nähe des Bahnwerks Steinhausen auf den Gleisen bemerkt und seinen Fahrdienstleiter verständigt. Daraufhin wurde die Bahnstrecke sofort gesperrt. Die zuständige Bundespolizei entdeckte dann die sieben rumänischen Bettler in der Nähe der Gleise. Mit großen Taschen und sogar Matratzen bepackt liefen die Männer in der Nähe der Gleise herum.
Zu stillgelegtem Güterbahnhof unterwegs
Laut Polizei waren die sieben Männer zum stillgelegten Güterbahnhof Steinhausen unterwegs, wo sich Landsmänner der sieben Bettler aufhielten. Tatsächlich fand die Bundespolizei dort zehn weitere Personen. Mit einem Hubschrauber wurde das Gleisdreieck überflogen, um zu überprüfen, ob noch weitere Menschen im Gleisbereich herumlaufen.
"Alles aus dem Takt"
Ein Bahnsprecher sagte gegenüber der Münchner "tz": "30 Minuten war die Strecke gesperrt, aber das brachte auf der Stammstrecke bis 10 Uhr alles aus dem Takt." Mit ihrer unerlaubten Schienenwanderung brachten die sieben Männer viel durcheinander: Mehrere S-Bahnen fielen aus, zahlreiche Bahnen wurden umgeleitet. Ergebnis: Massive Verspätungen. Den Bettlern werden nun Hausfriedensbruch und unerlaubter Aufenthalt im Gleisbereich vorgeworfen.
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