Bekenntnis für Afghanistan-Einsatz
Kabul (dpa) - Mit einer Trauerfeier und einem klaren Bekenntnis zum Afghanistan-Einsatz haben am Dienstag rund 1600 Soldaten der Internationalen Schutztruppe ISAF Abschied von ihrem am Vortag getöteten deutschen Kameraden genommen. "Wir werden den Attentätern, Mördern und Hasspredigern nicht weichen", sagte der Kommandeur des deutschen ISAF-Kontingents, Brigadegeneral Hans-Christoph Ammon, bei der Zeremonie in Kabul. "Wir bieten den hasserfüllten Eiferern trotzig die Stirn und lassen sie wissen: Jetzt erst recht." Bei zwei Selbstmordanschlägen in Kabul waren am Montag ein deutscher Soldat und mindestens fünf weitere Menschen ums Leben gekommen.
Zu beiden Selbstmordanschlägen hatten sich die radikalislamischen Taliban bekannt. Bei dem Anschlag auf ein Bundeswehrfahrzeug waren auch ein deutscher Soldat schwer und ein weiterer leicht verletzt worden; sie trafen am Dienstagabend mit einem "Medevac"-Klinikflugzeug in Köln-Wahn ein.
General Ammon betonte: "Die ISAF steht für Hoffnung und Zuversicht für dieses geschundene Land. Lassen Sie uns das erzwungene Opfer als Aufgabe und Verpflichtung für jeden einzelnen von uns ansehen und unsere Anstrengungen noch weiter erhöhen."
Die Anschläge waren international scharf verurteilt worden. UN-Generalsekretär Kofi Annan zeigte sich "tief besorgt über die zunehmende Gewalt in Afghanistan". An die afghanische Regierung appellierte er, alles zu tun, um die Sicherheitslage zu verbessern.
Der Kommandeur des deutschen ISAF-Einsatzkontingents, Brigadegeneral Ammon (links) bei der Trauerfeier.
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