"Beppo" ist wieder verschwunden
Kreuth (dpa/lby) - Nach seiner Visite in der noblen Ferienregion um den Tegernsee ist der seit über einem Monat gesuchte Braunbär wieder verschwunden. Nach Expertenmeinung könnte sich das Tier wieder im österreichischen Bundesland Tirol aufhalten. Nach wie vor ist offen, ob die fünf Jäger aus Finnland mit ihren sechs auf das Aufspüren von Bären abgerichteten Elchhunden ihren zunächst bis Samstag (24. Juni) geplanten Einsatz verlängern.
Kreuth (dpa/lby) - Nach seiner Visite in der noblen Ferienregion um den Tegernsee ist der seit über einem Monat gesuchte Braunbär wieder verschwunden. Die Experten des bayerischen Umweltministeriums vermuten, dass sich "Beppo" mittlerweile erneut im österreichischen Bundesland Tirol aufhält. Die Behörden im Freistaat arbeiteten daher eng mit den dortigen Fachleuten zusammen, sagte der Bärenbeauftragte des Münchner Ministeriums, Manfred Wölfl, am Dienstag in Kreuth.
In der Gemeinde südlich des Tegernsees hatte "JJ1", wie der aus Norditalien stammende Jungbär heißt, zu Wochenbeginn zwei Schafe gerissen und zwei Bienenstöcke geplündert. Zwei weitere Schafe richtete er derart zu, dass sie getötet werden mussten. Die ihn seit einer Woche jagenden finnischen Hunde hatten zwar sofort die Fährte des Bären aufgenommen, die Spur dann aber wieder verloren. Da es nach den Worten Wölfls seitdem keine neuen Hinweise auf den Aufenthaltsort von "Beppo" gibt, müssten die Jäger "bei erhöhter Wachsamkeit" auf ihren nächsten Einsatz warten.
Nach wie vor ist offen, ob die fünf Jäger aus Finnland mit ihren sechs auf das Aufspüren von Bären abgerichteten Elchhunden ihren zunächst bis Samstag (24. Juni) geplanten Einsatz verlängern. Ausdrücklich verteidigte Wölfl das Team gegen Kritik, bei der Jagd auf "Beppo" ungeschickt vorzugehen. "Die Männer arbeiten sehr professionell", sagte der Bärenbeauftragte des Ministeriums. Er bewundere ihre Arbeit.
Wölfl verwies darauf, dass es eine weltweit einzigartige Aktion sei, einen Bären lebend zu fangen. In ihrer Heimat seien die Jäger immer nur im Einsatz, um für den Menschen gefährlich gewordene Bären zu erschießen. Pro Jahr würden in dem rund fünf Millionen Einwohner zählenden Finnland bis zu 80 Bären erschossen, erläuterte Wölfl.
Die schon kurz nach seinem Auftreten in Bayern behördlich erlassene Abschussverfügung bleibt während der Fangaktion für "Beppo" weiterhin ausgesetzt. Es handle sich bei "JJ1" aber um einen "Risikobären, der von der Wildbahn verbannt gehört", sagte Wölfl. Für den Experten wäre es lediglich ein "halbgutes" Ende, wenn der Bär nach dem Einfangen in ein Gehege käme. Die Naturschutzorganisation WWF hat dazu ein Gelände in Poing bei München angeboten. Als Idealfall sieht Wölfl an, "Beppo" würde von alleine an seinen Ursprungsort ins norditalienische Trentino zurückkehren.
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