„Silver Surfer“ im Netz
Viele Senioren interessieren sich für Internet-Spezialkurse
München E-Mails schreiben, um mit den Enkeln in Kontakt zu bleiben, online Reisen buchen oder einkaufen: Für viele Senioren ist das Internet längst kein Buch mit sieben Siegeln mehr. An Volkshochschulen (VHS) können sich die „Silver Surfer“ fortbilden und noch tiefer ins World Wide Web eintauchen. Zum Teil gibt es Internet-Kurse speziell für Ältere – besonders viele naturgemäß in der Landeshauptstadt München. Immer mehr Senioren buchten Spezialkurse, etwa zu Online-Banking, Internet-Telefonie mit Skype, Ebay und sozialen Netzwerken wie Facebook, sagt der Fachgebietsleiter für Internet und Multimedia an der VHS München, Michael Widl-Stüber.
Die nachwachsende Rentnergeneration habe häufig noch im Beruf Computer und Internet genutzt. Der Anteil an Grundlagenkursen sinke daher – das Basiswissen sei bei vielen Senioren inzwischen vorhanden. „Hier gibt es einen gewissen Effekt der Sättigung“, sagt Widl-Stüber. „Wer heute 60 wird, hat normalerweise einen Rechner.“
Trotzdem gebe es unter den Älteren noch immer viele, die in einem VHS-Kurs zum ersten Mal in ihrem Leben einen Computer einschalteten. Und manche täten es dort auch zum letzten Mal. „Manche sagen, sie brauchen es nicht.“
Nach Angaben des IT-Branchenverbands Bitkom nutzen 68 Prozent der 50- bis 64-Jährigen privat oder beruflich das Internet. Bei den 65-Jährigen und Älteren sei es hingegen nur knapp jeder Vierte (24 Prozent). „Es nutzen mehr alte Menschen das Internet, als man glaubt – aber das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft“, sagt der Bitkom-Referent für Soziale Medien, Tobias Arns. (dpa)
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