Ein kleines Viehscheid-Lexikon
Der traditionelle Viehscheid zählt für die Bergbauern zu den wichtigsten Terminen im Jahr. Die wichtigsten Viehscheid-Begriffe im Überblick.
Pfronten (dpa) - Der traditionelle Viehscheid zählt für die Bergbauern zu den wichtigsten Terminen im Jahr. Bevor in den Bergen der Herbst mit Unwettern und Schnee bis in die hohen Lagen beginnt, werden die Rinder von den Alpen, wie die Almen in Schwaben heißen, ins Tal getrieben. Die wichtigsten Viehscheid-Begriffe im Überblick:
- "Kranzrind": Das mit Almblumen festlich geschmückte Rind führt beim Alpabtrieb den Zug der Tiere an, wenn während des Sommers keine Viehverluste zu beklagen waren.
- "Schellen": Große, aus Schwarzblech gefertigte Glocken, die den Kühen zum Abtrieb von den Almen um den Hals gehängt werden. Sie müssen mindestens 16 Haften groß sein (ca. 16 Zentimeter).
- "Scheidplatz": An diesem meist außerhalb des Ortes gelegenen Platz werden die Herden wieder auseinandergeschieden und an ihre Besitzer zum Überwintern gegeben. Dies ist die Aufgabe des Hirten, der sein Vieh kennt. Von dieser Rückgabe einzelner Tiere kommt der Name Viehscheid.
- "Schumpen" und "Galtvieh": Gelegentlich werden die Tiere noch unterschieden in Schumpen, dem weiblichen Jungvieh, und Galtvieh, den Kühen, die noch keine Milch geben.
- "Sennalpe": Eine Bergweide inklusive der entsprechenden Unterkunft für Hirten und Vieh, auf der die Milch der Kühe noch direkt vor Ort zu Butter und Käse verarbeitet wird.
- "Mischalpe": Eine Alpe, auf der neben Kühen und Jungvieh zum Teil auch andere Tiere wie Ziegen, Schafe oder Pferde gehalten werden.
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