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Justiz
04.07.2018

Das Ende naht

Beate Zschäpe

Nach mehr als fünf Jahren ist der NSU-Prozess am Ziel: Am 11. Juli will das Gericht die Urteile sprechen. Zuvor hat Beate Zschäpe noch das Recht auf das letzte Wort – und nutzt es

Es ist der 437. Verhandlungstag im NSU-Prozess, Dienstagvormittag, 10.25 Uhr. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl fragt in die Runde: „Noch irgendwelche Anträge?“ Keiner meldet sich. „Dann wird die Verhandlung geschlossen“, verkündet Götzl – nach mehr als fünf Jahren Prozessdauer – und ruft die Angeklagten am Dienstag für ihre Schlussworte auf. Beate Zschäpe fingert an ihrem Mikrofon und rückt es in Position. Sie klappt ihren schwarzen Laptop auf und fummelt einige Blatt Papier heraus. Sie schaut auf die erste Seite und liest: „Hoher Senat, heute möchte ich die Chance der letzten Worte nutzen, was mir zugegebenermaßen nicht leichtfällt.“ Zschäpe spricht schnell, sie klingt ein bisschen nervös. Es falle ihr schwer, sich zu konzentrieren, auch wegen der „Jahre in Untersuchungshaft“. Sie erklärt, warum sie sonst im Prozess bis auf eine Ausnahme nie selber gesprochen habe. „Ich habe das Gefühl, dass jedes Wort, und sei es von mir noch so ehrlich und ernst gemeint, falsch beziehungsweise mir nachteilig ausgelegt wird.“ Aber jetzt wolle sie doch noch einmal sprechen, ihre Worte enthielten diesmal auch „keinerlei anwaltliche Formulierungen“, sagt sie.

An die Familien der Mordopfer, namentlich die Mutter von Halit Yozgat, richtet sie folgende Worte: „Ich bin ein mitfühlender Mensch und habe sehr wohl den Schmerz, die Verzweiflung und die Wut der Angehörigen sehen und spüren können.“ Yozgats Mutter hatte schon im ersten Jahr des Prozesses die Frage an Zschäpe gerichtet, ob sie noch ruhig schlafen könne – worauf sich Zschäpe in ihrem Schlusswort ausdrücklich bezieht. Die Hauptangeklagte beteuert: Wüsste sie, wie ihre Freunde Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt ihre Opfer ausgewählt haben, sie würde es verraten. Aber: „Ich hatte und ich habe keinerlei Kenntnisse darüber.“ Wüsste sie etwas, dann würde sie das „jetzt hier preisgeben, da es für mich keinerlei Grund mehr gibt, etwas zu verschweigen“. Zschäpe ergänzt: „Leider gibt es nicht mehr als diese Worte des Bedauerns. Ich kann den Hinterbliebenen ihre Angehörigen nicht mehr zurückgeben.“

Zschäpe nutzt ihr Schlusswort auch, um über ihre politische Gesinnung zu sprechen. Wohl vor allem an die Mitangeklagten Ralf Wohlleben und André E. gerichtet sagt sie: „Zwar akzeptiere ich die Meinung und Gesinnung der Mitangeklagten, habe aber für mich die Entscheidung getroffen, dass rechtes Gedankengut für mich keine, aber auch gar keine Bedeutung mehr für mich hat.“ An Richter Götzl und den Senat des Oberlandesgerichts appelliert sie, sich von öffentlichem oder politischem Druck nicht beeindrucken zu lassen und sie nicht „stellvertretend“ für etwas zu verurteilen, was sie „weder gewollt noch getan“ habe. Dann ist sie fertig.

Drei der vier Mitangeklagten sagen ebenfalls noch etwas, aber deutlich kürzer. Kurz darauf ist die Sitzung beendet. Draußen vor der Tür stehen die Eltern von Halit Yozgat. Um sie formiert sich gleich ein Pulk. Sie sprechen in Kameras und Mikrofone. „Als Mutter fordere ich Gerechtigkeit. Gerechtigkeit, Gerechtigkeit, Gerechtigkeit!“, sagt Ayse Yozgat. Nun ist das Gericht am Zug. Am 11. Juli will es sein Urteil sprechen. Die Frage ist: Wird Beate Zschäpe als Mittäterin an allen Morden und Anschlägen des rechtsterroristischen „Nationalsozialistischen Untergrunds“ zu lebenslänglicher Haft verurteilt? Oder kommt sie mit einer milderen Strafe davon? Christoph Lemmer und Christoph Trost, dpa

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