Barrierefreiheit sei ihr eine Herzensangelegenheit, sagt die Bahn. Doch den Worten folgen keine Taten. Dieses Verhalten kann sich ein Staats-Konzern nicht erlauben.
Hört man Menschen im Rollstuhl zu, wie schwer es ihnen fällt, Bahn zu fahren, ist man schockiert. Darüber, wie viele Hürden die Bahn aufbaut und aufrecht erhält. Dann fragt man sich: Darf das sein? Darf ein Unternehmen, das dem Staat gehört, das vom Steuerzahler subventioniert wird, Menschen im Rollstuhl derart ausschließen?
Die Bahn wird daran gemessen, wie sie mit den Schwächsten umgeht
Nein, natürlich nicht. Es ist aber so. Und die Bahn bemüht sich noch nicht einmal darum, ihr Verhalten zu erklären. Antwortet stattdessen „Barrierefreiheit sei ihr eine Herzensangelegenheit“. Der Weg vom Herzen zu wirklichen Handlungen scheint ein weiter zu sein. Doch Barrierefreiheit wird an Taten gemessen.
Natürlich: Etwas weniger als eine Million Fahrgäste im Rollstuhl sind zahlenmäßig nicht mit 147 Million Reisenden insgesamt zu vergleichen. Und auch diese 147 Millionen Menschen klagen über Probleme, die die Bahn nicht in den Griff bekommt. Fielen sie als Bahnkunden weg, träfe es die Bahn wohl härter, als wenn sie die Rollstuhlfahrer verlöre. Aber das kann doch kein Argument sein. Schon gar nicht für einen Staats-Konzern. Wie sagte Gustav Heinemann? „Den Wert einer Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit den schwächsten Gliedern verfährt.“ Misst man die Bahn an diesem Zitat, fällt die Bilanz mies aus.
Lesen Sie dazu auch: Von Inklusion keine Spur: Wie die Bahn Rollstuhlfahrer diskriminiert
Die Diskussion ist geschlossen.
Lösungsvorschlag: Bahn abschaffen - Geld in die Straße umsteuern - die Zukunft ist der elektrisch betriebene Individualverkehr, der individuell an die Einschränkung der Menschen angepasst werden kann.
Oder gibt es einfach Grenzen eines Massenverkehrsmittels?