Manche Kinder sind in der ersten Klasse erst fünf Jahre alt - und haben dann Probleme.
Mit der Schule beginnt die Zeit der Entscheidungen. Wie geht es am Ende der vierten Klasse weiter? Welche Fremdsprache lernt das Kind als Erstes? Und dann später: Ausbildung oder Studium? Fürsorgliche Eltern sind an jeder dieser Schwellen die wichtigsten Berater ihrer Kinder. Ist der Nachwuchs noch klein, sollten sie auch die wichtigsten Entscheider sein. Und deshalb bei der Frage nach dem richtigen Einschulungsalter das letzte Wort haben. Dafür müsste sich die gängige Praxis ändern. Aber Eltern – dieser Satz ist so alt wie wahr – kennen ihren Nachwuchs nun mal wirklich am besten.
Im Spiel entwickelt der Mensch seine Persönlichkeit
Schon heute können Paare Bedenken äußern, wenn sie daran zweifeln, dass ihr Kind reif genug für die Schule ist. Sie können die Erzieherinnen und Erzieher im Kindergarten befragen, den Kinderarzt um seine Meinung bitten. Doch am Ende entscheidet eben der zuständige Schulleiter. Vernünftige Eltern orientieren sich ohnehin an den Empfehlungen der Experten. Doch wenn Für und Wider sich die Waage halten, sollte der Elternwille zählen.
Selbst wenn sich eine Familie dafür entscheidet, ihr Kind noch ein Jahr in der Kita zu lassen: Wem tut das weh? Die Zeit im Kindergarten und in der Vorschule ist keineswegs vergeudet. Nicht umsonst ist die These vom „Homo ludens“ so prominent in der Kulturwissenschaft: Sie besagt, dass der Mensch erst im Spiel seine spätere Persönlichkeit entwickelt.
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