Frauen-Doppelmord - Leichen mit Samurai-Schwert zerstückelt
München (lby) - Nach dem Doppelmord an zwei jungen Frauen in München hat der 22-jährige mutmaßliche Täter die Leichen mit einem Samurai-Schwert zerstückelt. Gegen den Mann erging nach Polizeiangaben am Dienstag Haftbefehl. Der Vater, der bei der Zerstückelung der Leichen anwesend war und beim Abtransport half, werde voraussichtlich auf freien Fuß gesetzt, sagte Polizeisprecher Peter Reichl.
München (dpa/lby) - Nach dem Doppelmord an zwei jungen Frauen in München hat der 22-jährige mutmaßliche Täter die Leichen mit einem Samurai-Schwert zerstückelt. Gegen den Mann erging nach Polizeiangaben am Dienstag Haftbefehl. Der Vater, der bei der Zerstückelung der Leichen anwesend war und beim Abtransport half, werde voraussichtlich auf freien Fuß gesetzt, sagte Polizeisprecher Peter Reichl. Gegen ihn sei kein Haftbefehl beantragt. "Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte der Vater strafrechtlich keine relevante Tat begangen haben."
Nach ihrer Festnahme am Montag hatten Vater und Sohn umfassende Geständnisse abgelegt. Der 22-jährige Kroate, der einen deutschen Pass besaß, gab zu, seine 20 Jahre alte Lebensgefährtin und deren gleichaltrige Freundin im Streit erstochen zu haben. In der Wohnung beseitigte er akribisch alle Spuren. Die Leichen brachte er dann in die Spenglerwerkstatt seines Vaters und zerkleinerte sie dort mit einem Samurai-Schwert. Zusammen mit seinem Vater verteilte er die in zwölf Müllsäcken verpackten Leichenstücke in einem Waldgebiet und an Parkplätzen im Landkreis Traunstein. Noch immer wurden nicht alle Leichenteile gefunden. Ein Oberschenkel fehle noch, hieß es.
Obwohl der 53 Jahre alte Vater seinem Sohn bei der Beseitigung der Leichen half, müsse man ihn wieder freilassen, sagte Oberstaatsanwalt Peter Boie. Strafvereitelung zu Gunsten eines Angehörigen stehe nicht unter Strafe. Auch Störung der Totenruhe komme wahrscheinlich nicht in Betracht. "Die Störung der Totenruhe setzt voraus, dass mit der Leiche beschimpfender Unfug getrieben wird", erläuterte Boie. "Dass eine Leiche zerteilt wird, um sie möglichst unauffällig fortzuschaffen, reicht dazu nicht aus."
Hintergrund der Tat war nach Aussagen des 22-Jährigen eine seit zwei Monaten andauernde Beziehungskrise. "Man hat sich gegenseitig eifersüchtig gemacht mit Ex-Freund und Ex-Freundin", berichtete Reichl. Bei der Aussprache am Mittwoch der vergangenen Woche habe die 20-Jährige mit einem Küchenmesser vor seinem Gesicht herumgefuchtelt. Daraufhin habe er ihr eine Flasche über den Kopf geschlagen, aus der er gerade trinken wollte. Dann stach er sie nieder. Die Freundin, die aus der Wohnung flüchten wollte, holte er ein und stach sie ebenfalls nieder.
Der 22-Jährige habe keine Reue gezeigt, sagte Reichl. "Er war ausgesprochen gefühlskalt bei seiner Vernehmung." Der junge Mann, der als Verkäufer arbeitete, war bereits wegen Eigentumsdelikten und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
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