Früherer Kanzlerberater Teltschik belastet Pfahls
Augsburg (hogs) - Der frühere Berater von Altkanzler Kohl, Horst Teltschik, hat Ex-Rüstungsstaatssekretär Pfahls im Augsburger Bestechlichkeitsprozess stark belastet. Pfahls habe bei der Umsetzung des umstrittenen Panzer-Geschäftes mit Saudi-Arabien "sicher einen Ermessensspielraum gehabt", so Teltschik
Die Staatsanwaltschaft wirft Pfahls vor, diesen Spielraum pflichtwidrig ausgenutzt und dafür zwei Millionen Euro Schmiergeld vom Lobbyisten Schreiber erhalten zu haben. Den Erhalt des Geldes hat Pfahls gestanden. Über ein Schreiben, in dem der Angeklagte Pfahls den Ex-Kanzlerberater gebeten hat, beim Auswärtigen Amt Einfluss zugunsten des Panzer-Geschäfts zu nehmen, sagte Teltschik (65), das sei der überflüssigste Brief gewesen, den er je erhalten habe. Er habe sich über die "überraschende Einmischung" geärgert und das Schreiben einfach ignoriert. Grundsätzlich habe er versucht, "mit Pfahls möglichst wenig zu tun zu haben".
Der Ex-Staatssekretär und Vertraute von Franz Josef Strauß sei "nicht zuverlässig" gewesen, so Teltschik, der heute Präsident von Boeing Deutschland und Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz ist.
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