Heute sagt der Richter aus, der Mollath in die Psychiatrie schickte
Nächster Verhandlungstag im Fall Gustl Mollath. Heute wird ein besonderer Zeuge erwartet - der Richter, der Mollath damals in die Psychiatrie schickte.
Im Wiederaufnahmeverfahren gegen Gustl Mollath werden heute die Richter aus den ersten Verfahren als Zeugen gehört. Besondere Brisanz hat am Nachmittag die Aussage des Richters vom Landgericht Nürnberg-Fürth, der Mollath im Jahr 2006 in die Psychiatrie geschickt hatte.
In jenem Verfahren damals hatte das Gericht festgestellt, dass der Nürnberger seine Frau misshandelt und zahlreiche Autoreifen zerstochen hatte. Weil ein Gutachter Mollath damals eine wahnhafte psychische Störung und paranoide Symptome bescheinigte und ihn als gemeingefährlich einstufte, sprach die Kammer den Angeklagten wegen Schuldunfähigkeit frei. Der Nürnberger wurde stattdessen in die Psychiatrie eingewiesen.
Erst nach sieben Jahren wurde Gustl Mollath entlassen. Der Fall hatte daraufhin eine Debatte über die Unterbringung in psychiatrischen Kliniken ausgelöst.
Im Wiederaufnahmeverfahren muss sich Mollath vor dem Landgericht Regensburg wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung verantworten. Das Gericht hat bis Mitte August weitere zwölf Verhandlungstage angesetzt. dpa
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