Tragische Details über eine Geisterfahrerin
Drei Tote und ein Baby, das zum Waisen wurde - als wären diese Fakten nicht schrecklich genug, gibt es jetzt neue tragische Erkenntnisse zu einem Geisterfahrer-Unfall in Franken.
(AZ). Drei Tote und ein Baby, das auf einen Schlag zum Waisen wurde - als wären diese Fakten nicht schrecklich genug, gibt es jetzt neue tragische Erkenntnisse zum Geisterfahrer-Unfall am Tag vor Silvester in Franken.
Mit dem BMW einer Verwandten raste eine 31-Jährige aus dem Landkreis Haßberge als Geisterfahrerin auf der Maintal-Autobahn A70 am 30. Dezember anscheinend mit Absicht frontal in einen entgegenkommenden Chevrolet. Die Frau war sofort tot. Auch das Ehepaar im entgegenkommenden Fahrzeug hatte keine Chance. Die achtmonatige Tochter der beiden überlebte schwer verletzt in ihrem Babysitz. Auf das Auto fuhr noch ein weiteres Fahrzeug auf. Das Ehepaar darin wurde ebenfalls schwer verletzt.
Wie es zu dem schrecklichen Unfall kam hat die Polizei nach Angaben der Mainpost inzwischen ermittelt und die Erkenntnisse lassen das Unglück in einem noch tragischeren Licht erscheinen.
Die Unfallverursacherin hätte nicht nur nicht am Steuer des BMW sitzen dürfen, sie durfte eigentlich noch nicht einmal in Freiheit sein. Die 31-Jährige war in der geschlossenen Psychiatrie einer Klinik untergebracht.
Am Mittag des Unglückstages bekam sie Besuch von mehreren Verwandten. Diese baten die Klinikleitung darum, mit der Frau an die frische Luft gehen zu dürfen. Die diensthabende Ärztin erlaubte das - allerdings schärfte sie sowohl dem Besuch als auch der Patientin ein, dass sie den von einer Mauer umgebenen Klinikpark nicht verlassen dürften.
Doch sie hielten sich nicht daran. Unmittelbar verließen sie alle zusammen das Gelände und fuhren zu einer Gaststätte. Unter dem Vorwand, ihre Zigaretten im Auto liegengelassen zu haben, ging die Patientin noch einmal zu dem BMW zurück, stieg ein und fuhr los.
Etwa drei Stunden später tauchte die Frau als Geisterfahrerin auf der A 70 im fränkischen Landkreis Haßberge auf. Zwei Autofahrer konnten ihr auf gerader Strecke noch ausweichen - sie kamen mit dem Schrecken und kleineren Schäden an ihren Fahrzeugen davon. Die Familie in dem Chevrolet aber hatte keine Chance: In einer Kurve raste der BMW auf sie zu, es gab einen Frontalzusammenstoß.
Die Opfer kamen aus den USA. Der junge Soldat (24) hatte gerade einen Einsatz im Irak überstanden. Mit seiner Frau (21) hatte er acht Monate zuvor eine kleine Tochter bekommen. Das Mädchen überlebte und ist inzwischen aus der Klinik entlassen worden. In der Obhut eines weiblichen Vormunds wird es in nächster Zeit zu Verwandten in die USA gebracht.
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