Info: Die Marienkinder
Entstehung Als eine Art Großfamilie ließen sich etwa 140 Marienkinder 1983 in Mindelheim nieder. Führer der Gemeinschaft, die sich auch als "Kreuzträger der Jungfrau Maria" bezeichnet, waren der Maurer Josef Zanker und der Pfarrer Johannes Maria Bauer.
Gesinnung Beide lehnten nicht nur den Papst ab, sondern auch das Zweite Vatikanische Konzil und das Gesangbuch "Gotteslob". Deshalb wurden sie 1985 exkommuniziert. Zwei Jahre später wurde Zanker wegen mehrfacher Körperverletzung zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte mehrere seiner Anhänger, darunter Frauen und Kinder, angegriffen und genötigt. Im Jahr 1996 wurde er wieder verurteilt, diesmal zu drei Jahren Haft. Aussteiger aus der Gruppe berichteten später von Teufelsaustreibungen, Gewalttätigkeiten und wüsten Beschimpfungen. Bauer hatte sich schon 1993 nach einem heftigen Streit mit Zanker von der Gemeinschaft abgewandt und war wieder in die katholische Kirche aufgenommen worden. Er starb 1999, Zanker im Jahr 2001.
Gegenwart Nach dem Tod Zankers zog die Gruppierung mit etwa 100 Anhängern nach Bad Wörishofen. Dort betreibt sie eine Art Transportunternehmen, neben ihrem Haupthaus im Gewerbegebiet hat sie in den vergangenen Jahren mehrere Grundstücke dazugekauft. Sonntags besuchen die Mitglieder regelmäßig die lateinisch gehaltenen Gottesdienste.
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