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Interview mit Barbara Stamm
07.03.2016

Die schwarze Mutter und die grüne Tochter

Barbara Stamm (links) ist Präsidentin des Bayerischen Landtags und seit 40 Jahren CSU-Abgeordnete. Ihre Tochter Claudia Stamm sitzt seit 2009 für die Grünen im Landtag.
Foto: Hajü Staudt

Barbara Stamm ist ein Urgestein der CSU, ihre Tochter Claudia sitzt für die Grünen im Landtag. Das bietet Konfliktpotenzial. Ein Gespräch über die Rolle der Frau.

Sie sind eine Familie, doch parteipolitisch trennen Sie Welten. Hat der heutige Weltfrauentag für Sie beide eine besondere Bedeutung?

Barbara Stamm: Ja. Auch wenn mir lieber wäre, wenn wir ihn nicht mehr bräuchten. Es ist schon viel für Frauen erreicht worden. Aber eine totale Gleichstellung gibt es nicht.

Claudia Stamm: In Sachen Gleichstellung gibt es noch einiges zu tun. Deshalb gibt es auch diesen Tag der internationalen Solidarität unter Frauen.

Sind Frauen in der Politik mit den Männern auf einer Ebene?

Claudia Stamm: Wenn ich mich im Landtag so umschaue, muss ich ganz klar Nein sagen. Im Freistaat sind fast alle Oberbürgermeister und Landräte Männer. Wir Frauen sind in der Politik kein bisschen da angekommen, wo wir hinwollen. Wir müssen uns da aber auch an die eigene Nase fassen.

Barbara Stamm: In der CSU sind die Frauen in der Minderheit. Die Aufstellung von mehr Frauen in den Stimmkreisen ist nötig. Da haben wir Nachholbedarf.

Was können Frauen tun, um sich in eine bessere Position zu bringen?

Barbara Stamm: Frauen müssen sich besser unterstützen und noch mehr Solidarität für selbstverständlich ansehen. Frauen in Führungspositionen müssen auch Frauen fördern.

Claudia Stamm: Frauen müssen ihre Netzwerke bilden und Förderungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen, wie das auch die Männer machen. Frauen müssen auch lernen, stärker die persönliche und die sachliche Ebene voneinander zu trennen.

Wo gibt es heute noch Probleme für Frauen?

Claudia Stamm: In ganz vielen Bereichen. In der Wirtschaft brauchen wir eine verbindliche Quotenregelung für Frauen in Unternehmen und auch im Öffentlichen Dienst. Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sind weiterhin zu hoch. Das Ehegattensplitting, das bei vielen Frauen zu Altersarmut führt, muss mit einem Stichtag abgeschafft werden. Frauen mit Kindern haben beruflich immer noch große Nachteile.

Barbara Stamm: Frauen erleiden durch Kinder und Erziehung oft noch einen Karriereknick. Flexible Arbeitszeiten sind daher auch sehr wichtig – sowohl für Mütter als auch Väter. Auch ich bin mittlerweile für eine Frauenquote. Es gibt so viele qualifizierte Frauen. Ich bin aber für die Beibehaltung des Ehegattensplittings. Ehe und Familie stehen in unserem Land unter besonderem Schutz. Warum soll die Ehe also nicht steuerlich begünstigt sein?

Wer hatte es von Ihnen beim Einstieg in die Politik denn leichter?

Barbara Stamm: Mit drei Kindern zu Hause hatte ich es früher nicht leicht. Damals gab es viele Vorurteile gegenüber Frauen mit Kindern in der Politik, nach dem Motto: „Die sollen doch bei den Kindern zu Hause bleiben.“ Damit umzugehen war schon schwierig. Diese Vorurteile gibt es heute in dieser Deutlichkeit nicht mehr.

Claudia Stamm: Für mich war es als Frau bei den Grünen nicht so problematisch. Wir haben im Gegensatz zur CSU auch eine quotierte Listenaufstellung. Ich hatte damals aber auch ein Baby und musste ständig die Frage beantworten, wer sich denn um meine Kinder kümmert. Das hat genervt. Man muss doch einer Gesellschaft zutrauen können, dass die Kinder gut versorgt sind, und man trotzdem arbeiten kann.

Wie hat sich in der Politik der Umgang zwischen Frauen und Männern verändert?

Claudia Stamm: Die Männer sind offener geworden. Vielleicht auch, weil sie offener werden mussten. Aber das kann man nicht pauschal beurteilen.

Barbara Stamm: Der Umgang miteinander sollte kein geschlechterspezifisches Thema sein. Generell hat man früher nach politischen Auseinandersetzungen parteiübergreifend besser wieder zusammengefunden. Da hat man noch abends in der Landtagsgaststätte zusammen Schafkopf gespielt. Das ist heute anders. Es fehlt die Zeit füreinander.

Macht es einen großen Unterschied aus, ob man eine Frau in der Grünen- Fraktion oder in der CSU ist?

Claudia Stamm: Natürlich ist es ein Unterschied, ob Frauen 20 Prozent oder 50 Prozent einer Partei ausmache. Frauen sagt man nach, dass sie sich eher trauen, Dinge zu hinterfragen. Dadurch kann eine andere Diskussionskultur entstehen.

Barbara Stamm: Ich habe nicht den Eindruck, dass sich die Frauen in der CSU wenig trauen – ganz im Gegenteil. Wir haben schließlich auch zwei Frauen als stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Was braucht eine Frau, um in der Politik zu bestehen?

Barbara Stamm: Sie muss die Bereitschaft haben, politisch aktiv zu sein. Frauen müssen sich Macht im gut verstandenen Sinne und damit auch Selbstvertrauen aneignen. Sie können nicht erwarten, dass sie politische Verantwortung auf einem Silbertablett serviert bekommen.

Claudia Stamm: Diese Frage will ich ganz unabhängig vom Geschlecht beantworten. Man braucht eine Zugewandtheit zu den Menschen, muss auf dem Boden bleiben, gut analysieren und sich ausdrücken können – und Wissen von der Materie haben.

Was konnten Sie für Ihre politische Karriere von Ihrer Mutter lernen?

Claudia Stamm: Mir wurde bereits in der Kindheit von meinen Eltern ein gutes, alternatives Rollenverständnis vorgelebt. Im konservativen, sehr katholischen Würzburg war meine Mutter diejenige, die viel arbeitete, während mein Vater eher zu Hause war. Gleichzeitig musste ich mir Geld selbst verdienen, habe Wäsche gewaschen oder im Supermarkt gejobbt. Da bleibt man auf der Erde. Meine Mutter hat mir auch beigebracht, wie wichtig es ist, sich für sozial benachteiligte Menschen einzusetzen. Das alles war ein gutes Rüstzeug für meinen heutigen Job in der Politik.

Beruht diese Wertschätzung auf Gegenseitigkeit?

Barbara Stamm: Mir wäre es natürlich lieber, wenn meine Tochter in meiner eigenen Parteifamilie wäre. Aber sie hat sich für eine andere Partei entschieden und ist geradlinig ihren Weg gegangen. Davor habe ich großen Respekt – auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Ich bewundere auch sehr, wie sie Arbeit und Familie unter einen Hut bekommt.

Wie sehen Sie die Rolle der Frau in den nächsten Jahren? Ist eine Besserung in Sicht?

Barbara Stamm: Frauen sind heutzutage in der Bildung vorne mit dabei, bis hin zu den Abiturjahrgängen und Studiengängen, wo sie in der Mehrheit sind. Das wird sich auch im beruflichen Bereich abbilden.

Claudia Stamm: Es sollte nicht die Rolle der Frau und die Rolle des Mannes geben. Ziel sollte sein, dass wir irgendwann keinen Weltfrauentag und keinen Weltmännertag mehr brauchen, sondern nur einen „Weltmenschentag“.

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Die Diskussion ist geschlossen.

08.03.2016

Mutter und Tochter, schwarz/grün, verschieden in manchen Ansichten - ist in meinen Augen eine gute Mischung.

Vielleicht ist die Mutter Stamm ja auch "offen" für grüne Meinungen und lernt gerne in ihrem (hohen) Alter noch von der jungen Generation Stamm.

Bei uns funktioniert das einwandfrei - meine Tochter zeigt mir tatsächlich oftmals wie man auch krumme Wege manchmal problemlos gehen / meistern kann.