Kinderschutzbund: Kinder immer häufiger überfordert und belastet
Würzburg (dpa/lby) - Kinder sind nach Ansicht des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) immer früher und häufiger allein auf sich gestellt. "Die Anforderungen an ihre Belastbarkeit sind größer denn je", sagte der stellvertretende Vorsitzende des DKSB, Bernhard Scharl, anlässlich einer Fachtagung des Landesverbandes Bayern am Freitag in Würzburg. Kinder- und Jugendärzte stellen den Angaben zufolge vermehrt psychosoziale und psychosomatische Krankheitsbilder bei Kindern fest. Dies seien Anzeichen für Überlastungssituationen und Überforderungen, meinte Scharl.
Auch eine steigende Anzahl von Mädchen und Buben, die in Armut leben, sei ein Risikofaktor und zugleich ein Armutszeugnis für die Gesellschaft, meinte der stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutzbundes. Dennoch böten die heutigen Bedingungen auch vielfältige Chancen für die Entwicklung von Kindern.
Der Kinderschutzbund unterstütze mit seinen Angeboten der Familien- und Betreuungshilfe die Eigenverantwortung der Familien, hieß es. Die Organisation hat in Bayern mehr als 8500 Mitglieder in zahlreichen Orts- und Kreisverbänden. Die Fachtagung in Würzburg unter dem Titel "Nicht die Kinder sind anders, sondern die Kindheiten" soll für die Bedürfnisse von Kindern sensibilisieren.
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