Kluftinger ist noch nicht am "Tatort"
Der kauzige Kommissar Kluftinger ist eine Kultfigur. Ob die von Volker Klüpfel und Michael Kobr erschaffene Figur "Tatort"-Ermittler wird, bleibt ungewiss. Von Rubert Huber
Noch gibt es keinen Tatort, dem nicht der beharrliche Kommissar Kluftinger die letzten Geheimnisse entlockt hätte. Die Allgäuer Kultfigur aus Altusried ist so beliebt, dass das Bayerische Fernsehen weitere zwei Drehbücher für die Reihe "Heimatkrimi" in Auftrag gegeben hat.
Grund: Der große Erfolg der Verfilmung von "Erntedank" nach dem Bestseller von Volker Klüpfel und Michael Kobr. Ob der Kässpätzle-Fan aber auch in die Riege der "Tatort"-Kommissare im Ersten aufsteigt, ist im Moment noch offen.
Frage der Finanzierung
Wie Stephanie Heckner, die für die "Heimatkrimi"-Reihe zuständige Redakteurin beim Bayerischen Fernsehen, erklärt, sei es "eine reizvolle Idee, einen Allgäu-Tatort zu produzieren". Zumal die Klufti-Krimis ja bundesweit erfolgreich seien. Dies sei aber auch eine Frage der Finanzierung. Gerade in Zeiten, da Sender sparen müssen. So weit sei die Planung noch nicht.
Wer schreibt die Drehbücher?
Fakt sei, dass Drehbücher entwickelt würden für die Umsetzung des ersten Klufti-Romans "Milchgeld" und des dritten Buchs "Seegrund". An "Milchgeld" arbeitet das Duo Florian Iwersen und Stefan Holtz, das schon das Drehbuch zu "Erntedank" verfasst hatte. Das Skript zu "Seegrund" schreiben die Originalautoren, Volker Klüpfel und Michael Kobr. Klüpfel ist Redakteur der Journal-Redaktion unserer Zeitung, Michael Kobr Realschullehrer in Memmingen. Klüpfel: "Wir warten einmal ab. Natürlich wäre es großartig, wenn unser Klufti sich in das Ensemble großer Tatort-Kommissare einreihen könnte."
Wann kommt ein neuer Klufti ins Fernsehen?
Der nächste Fall würde 2011 gedreht. Eine Ausstrahlung könnte 2012 erfolgen. Ob zunächst "Milchgeld" oder "Seegrund" in die Produktion geht, ist nach Auskunft von Stephanie Heckner noch offen. Dass der gebürtige Sonthofener Herbert Knaup (54) wieder die Titelrolle spielt, davon ist auszugehen.
Geht ein zweiter bayerischer "Tatort" im Ersten?
An den drei "Tatort"-Folgen pro Jahr mit dem Münchner Duo Batic/Leitmayr wird nicht zu rütteln sein. Große Sender wie der SWR leisten sich sogar drei "Tatort"-Teams (Ludwigshafen, Bodensee, Stuttgart). Wobei es auch eine Rolle spielt, wenn Anstalten mit dem "Polizeiruf 110" - wie der BR - einen weiteren Krimi im Angebot haben. Die Programmdirektoren der ARD werden was zum Tüfteln haben. Von Rupert Huber
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