Flüchtlinge in Bayern: Niemand weiß, wie's weitergeht
Die Lage an den Grenzen hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr entspannt. Wie es weitergeht? Das weiß niemand. Ein Kommentar.
Es liegt sicher nicht an einer einzigen Ursache, warum momentan weniger Asylbewerber nach Deutschland und Bayern kommen als noch vor Monaten. Die geschlossene Balkanroute dürfte eine Rolle spielen. Die Witterung tut es ohnehin. Und so geht es im Gegensatz zum vergangenen Jahr relativ entspannt zu an den Grenzen. Weniger Leute dort bedeuten automatisch weniger Flüchtlinge, die in den Aufnahmeeinrichtungen registriert und untersucht werden und dort nun auch wieder ihre Asylanträge stellen können. Das spart letztlich Zeit in den Asylverfahren, da die Flüchtlinge von den zentralen Einrichtungen nicht so rasch wegziehen und dann zum Teil mühsam ausfindig gemacht werden müssen.
Besserwisser könnten nun einwerfen, dass die schnell geschaffenen Unterkünfte für Flüchtlinge überdimensioniert sind. Der Moment gibt ihnen recht. Doch keiner weiß, wie es im Mai oder Juni aussieht, wenn die Fahrt übers Mittelmeer nach Italien nicht mehr ganz so gefährlich ist. Vor Jahren monierte der Rechnungshof, dass es in Bayern zu viele staatliche Flüchtlingsunterkünfte gebe. Kaum waren die Plätze reduziert, hat man sie händeringend gebraucht.
-
EU will nach der Balkanroute auch andere Fluchtrouten schließen
-
60.000 Asylbewerber: Bayern steht vor einer großen Herausforderung
-
So will die EU weitere Katastrophen im Mittelmeer verhindern
-
Der Flüchtlingsstrom schwillt an – und Europa hat keine Lösung
Die Diskussion ist geschlossen.