Unis und Hochschulen brauchen einen Plan für erneutes Heimstudium
Studierende freuen sich, wieder an die Universitäten und Hochschulen gehen zu können. Damit das so bleibt, braucht es aber Pläne.
Endlich, sagen viele Studentinnen und Studenten, geht es wieder los. Vorlesungen finden nicht mehr nur auf dem heimischen Computer statt. Die Kommilitoninnen und Kommilitonen sind keine Quadrate mehr auf dem Bildschirm, sondern Gesprächspartner auf den Gängen und in Innenhöfen oder Lerngruppenmitglieder in der Bibliothek. Vorlesungen leben nicht nur vom Zuhören und Lernen, sondern vor allem vom Austausch untereinander, von der Diskussion, von Präsenz.
Dass das Studium vor Ort wieder möglich ist, ist toll, noch wichtiger ist aber ein Plan, falls Präsenz-Vorlesungen wieder ausfallen müssen
Studierende sind die Gewinner dieser Maßnahme, mussten sie doch so lange trostlos von zu Hause aus in ihre Bildschirme starren und hatten zeitweise viel weniger sozialen Kontakt. Aber sie können auch schnell wieder zu Verlierern werden. Angst vor dem Virus selbst haben viele Studierende weniger, die Sorge aber, bei steigenden Fallzahlen könne im Winter wieder alles umgeschmissen werden und nur noch digital stattfinden, bleibt. Dann wären Studierende wieder die Leidtragenden vom möglichen Uni-Chaos. Sie müssten ihre Kurse neu organisieren und nach anderthalb Jahren droht weiteres Hin und Her. Wie sich Vorlesungen, die vorher in Präsenz stattfanden, dann gestalten, ist unklar.
Dass das Studium vor Ort wieder möglich ist, ist toll, noch wichtiger ist aber ein Plan, falls Präsenz-Vorlesungen wieder ausfallen müssen. Hochschulen und Unis müssen klar kommunizieren, wie sie im Falle einer erneuten Schließung vorgehen, den Studierenden frühzeitig mitteilen, wie sich ihre Kurse verändern und Hilfestellungen geben.
Die Diskussion ist geschlossen.