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Ansichten eines Bischofs
10.07.2010

Konrad Zdarsa über den Neuanfang in Augsburg

Interview mit dem neuen Augsburger Bischof Konrad Zdarsa in Görlitz. Bild: Ulrich Wagner
Foto: Ulrich Wagner

Der künftige Augsburger Bischof Konrad Zdarsa erzählt im Interview über seine Ernennung, über Vergangenheit und Neuanfang, verloren gegangenes Vertrauen und seine Beziehung zu unserer Region. Von Markus Günther, Alois Knoller und Daniel Wirsching

Was hat die Kirche angesichts der Vielzahl sexueller Missbrauchsfälle in ihren Reihen falsch gemacht?

Zdarsa: Sie reden von "der" Kirche, die etwas falsch gemacht hat. Aber was hat denn die Gesellschaft falsch gemacht? Denken Sie daran, dass Missbrauch von einzelnen Tätern verübt wird. Jeder Missbrauchsfall ist einer zu viel. Aber man muss auch die Relationen sehen.

Natürlich findet sexueller Missbrauch in der Kirche seltener statt als etwa in der Familie. Aber das Vertrauen, das man der Kirche und den Priestern entgegenbringt, muss doch besonders hoch sein. Wiegt deswegen der Vertrauensbruch nicht besonders schwer?

Zdarsa: Das ist richtig. Aber ich möchte doch darum bitten, dass wir immer wieder differenzieren. Der Anspruch an Priester ist hoch, und wir haben uns immer wieder neu danach auszurichten. Auch ich muss mir bei jeder Predigt überlegen: Predigst du nicht auch für dich? Insgesamt wird uns aber daran deutlich gemacht, dass die Kraft, das Geheimnis Christi glaubwürdig zu verkünden, nicht von uns kommt, sondern von Gott. Der Apostel Paulus sagt: Gottes Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung. Damit möchte ich aber keineswegs die Vergehen herunterspielen.

Stand die Kirche mit den Missbrauchsfällen womöglich zu Unrecht am Pranger?

Zdarsa: Man hat jedenfalls einzelne Fälle, wenn auch noch so schlimme, bezogen auf eine ganze Gemeinschaft.

Im Bistum Augsburg sind heuer schon mindestens 6600 Katholiken aus der Kirche ausgetreten. Wie wollen Sie denn verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewinnen?

Zdarsa: Die Tendenz ist festgestellt worden, dass die, die ihrer Kirche mit Entschiedenheit und Entschlossenheit angehören, weniger über Kirchenaustritte nachdenken. Jeder einzelne Fall ist beklagenswert. Diese Menschen können nur wieder neu gewonnen werden. Die Entscheidung für den Glauben kann nur eine freie Entscheidung sein.

Welche Erfahrungen bringen Sie als Bürger der ehemaligen DDR mit Kirchesein aus einer verweltlichten und religionsfeindlichen Umgebung mit?

Zdarsa: Ich bin sehr fest davon überzeugt, dass wir Ost- und Westdeutsche einander etwas zu geben haben.

Mancher sagt, der Schrumpfungsprozess sei eine gute Entwicklung und es blieben die übrig, die es ernst meinen.

Zdarsa: Das ist ein gewaltiger Irrtum, weil die Kirche von Anfang an eine Kirche von Sündern und Heiligen ist. Man muss vorsichtig sein: Die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen hat vor Gott einen unendlichen Wert. Von Schrumpfung zu sprechen, ist da sehr problematisch. Uns geht es um jeden Einzelnen.

Es gibt viele, die jetzt auch auf dem Hintergrund des Missbrauchsskandals sagen: Der Zölibat ist nicht mehr zeitgemäß. Wie denken Sie darüber?

Zdarsa: In der ganzen Diskussion über den Zölibat hat noch niemand versucht, das Wort Zölibat von seinem Ursprung her zu erklären. Genau das ist der Grund für den Zölibat: Coelebs heißt um des Himmelreiches willen. Diese ehelose Lebensform ist ein Hinweis auf das, was eigentlich nicht ohne Weiteres plausibel ist. Dass Mann und Frau zusammengehören, davon sind die allermeisten noch überzeugt. Dass einer aber auf die Ehe verzichtet, kann nur derjenige annehmen, der glaubt. Der Zölibat ist nicht etwa nur eine Frage an den kirchlichen Gesetzgeber, sondern an alle Glieder des Volkes Gottes, ob sie bereit sind, die Priester mit ihrem persönlichen Glaubenszeugnis, ihrer Treue und ihrem Gebet, und auch in allen praktischen Belangen, zu unterstützen. Aber haben Sie keine Sorge: Man darf Priester nicht als Singles verstehen, sondern berufen in der Gemeinschaft der Kirche zum Lobe Gottes und zum Heil der Menschen.

Wie wichtig ist Ihnen die Ökumene?

Zdarsa: Ökumene hat bei uns etwas mit den persönlichen Beziehungen zu tun. Wir müssten hier auch viel mehr miteinander kooperieren. Wir könnten unglaublich mehr miteinander tun als das, was wir bislang tun. Es ist heute schon viel mehr möglich. Wir müssen nicht gleich den fünften Schritt vor dem ersten tun und gemeinsames Abendmahl feiern. Aber es gibt eine große Sehnsucht nach Einheit.

Wie ist Ihr privates Verhältnis zum Papst, den Sie schon als Kardinal Joseph Ratzinger in den achtziger Jahren kennengelernt haben?

Zdarsa: Ganz einfach, er kennt mich seit meinem Studium in Rom.

Was schätzen Sie an diesem Papst?

Zdarsa: Seine theologische Klarheit, seine Bereitschaft, sich seiner Sendung gestellt zu haben und sie nach seinen Kräften auszuführen, unabhängig davon, ob ihm die Welt Beifall klatscht.

Im Bistum Augsburg wird viel gestritten über konservativ und liberal, rechts und links. Was halten Sie von diesen Begriffen?

Zdarsa: Paulus sagt: "Prüft alles, das Gute behaltet." Konservativ ist für mich kein Schimpfwort. Wir sehen an unseren ostdeutschen Städten, wie wichtig es ist, das geschichtliche Erbe zu erhalten und zu bewahren. Das Gute behalten und bewahren und das Neue entwickeln - das ist konservativ. Jede Etikettierung aber wie links, rechts, konservativ oder liberal führt dazu, jemanden in eine Schublade zu stecken und den Dialog zu verweigern.

Was erwarten Sie von den Gläubigen im Bistum Augsburg?

Zdarsa: Ich erwarte von ihnen vor allem eine lebendige Mitfeier des Gottesdienstes - nicht nur manchmal, sondern durchs ganze Kirchenjahr. Von Markus Günther, Alois Knoller und Daniel Wirsching

Lesen Sie im ersten Teil des Interviews, was Konrad Zdarsa über seine Ernennung, das Bistum Augsburg und seine Ziele sagt.

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