Kugelschreibermord: Witwe streitet alles ab
Im Würzburger Schwurgerichtsprozess um den mehr als zwölf Jahre zurückliegenden Mord an ihrem Ehemann hat die Angeklagte am Mittwoch eine Tatbeteiligung abgestritten.
Der verweste Leichnam des 28 Jahre alten Geschäftsmanns wurde am 15. Februar 1995 beim Würzburger Klärwerk am Mainufer angetrieben. Die Identität des Mordopfers und der drei Täter wurde erst ein Jahrzehnt später ermittelt. Zwei der drei jungen Männer haben den ehemaligen Bürgerkriegskämpfer aus Moldawien im Herbst 1994 in der Nähe von Würzburg mit einem Schießkugelschreiber zweimal in den Kopf geschossen.
Anschließend haben sie den Körper des Mannes mit einer Metallplatte beschwert und von einer Autobahnbrücke in den Main geworfen. Von der Jugendkammer des Würzburger Landgerichts wurde das Trio im vergangenen Jahr wegen Mordes zu Jugendstrafen zwischen fünf und acht Jahren verurteilt.
Zwei der drei Täter hatten vor Gericht den Mord gestanden und die 34-jährige Witwe des Opfers als Anstifterin bezeichnet. Um ihren eifersüchtigen und brutalen Ehemann loszuwerden, soll die Moldawierin dem Trio 3000 US-Dollar geboten haben.
Die Angeklagte wies die Vorwürfe am Mittwoch in einer vierstündigen Aussage zurück. Zwei der drei Täter hätten ihr damals angeboten, sie vor ihrem Ehemann zu schützen: "Sie haben gesagt, sie können machen, dass er mich in Ruhe lässt." Diese Ankündigung habe sie aber für Prahlerei gehalten und nicht ernst genommen. Erst hinterher will die heute 34-jährige Mutter einer achtjährigen Tochter von den tödlichen Schüssen erfahren haben. Der Prozess wird am 4. Juli fortgesetzt.
Die Diskussion ist geschlossen.