Liebesbotschaften in der WG und auf dem WC
Student trifft Studentin - was dabei in Augsburg alles passieren kann, das erzählt ein ungewöhnliches Theaterstück mit dem Titel "auxtsch". Die Idee zu dem Projekt kam den Augsburger Studentinnen Christina und Petra Pichler bei einem Konzert der Augsburger Band "boy miez girl". Inspiriert von den Liedern bringen sie in zehn Szenen und an fünf verschiedenen Orten das Studentenleben zwischen Liebe und Leid, Cafete und Kuhsee, Hausarbeiten und Auslandssemestern auf die Bühne. Start ist am 19. Januar.
"Identitätsstiftend statt verkopft" soll ihr Theater sein, so Christina Pichler. Daher verwundert es auch nicht, dass in den Aufführungen auch Neue Medien und Live-Musik ihren Platz haben. Und es wird dort gespielt, wo auch das studentische Leben pulsiert, sei es in einer Wohngemeinschaft oder der Uni-Cafete, wo auch eine Szene des Stücks spielt.
"5871 Herzschläge" lang, so verheißt es der Flyer, werden bei den fünf Aufführungen im Januar vier Schauspieler und die Band "boy miez girl" die Zuschauer ins studentische Augsburg entführen. "Die Charaktere sind aus den Liedern inspiriert, so geht es zum Beispiel in ,Greedy' um einen gut aussehenden Typen und ein Mädchen, das keine Chance bei ihm hat", erklärt Petra Pichler.
Auxtsch steht als Kürzel
Der Begriff Auxtsch ist zusammengesetzt aus "autsch", was für Liebeskummer steht, und aux, einer Abkürzung für Augsburg, die beispielsweise in Kurznachrichten gern verwendet wird. "Auxtsch steht für das, was man in Augsburg erleben kann - schöne Sachen genauso wie Liebeskummer", erklärt Miriam Blum von "boy miez girl", die das Projekt von Anfang an begeistert begleiten.
Begeisterung ist auch bei den Schauspielern deutlich zu merken. "Manchmal kommt der Punkt, wo ich mir denke, es ist genau so, wie ich es erlebt habe", sagt Nina Hortig, die Einzige der vier Schauspieler, die die Uni schon hinter sich hat. "Ich habe spontan zugesagt", sagt Jan Hermes, der gemeinsam mit Nina Hortig, Benjamin Semmler und Lisa Schmitt auf der Bühne stehen wird.
Schon im Vorfeld können alle Interessierten an "auxtsch" mitwirken. "Es gibt zum Beispiel die sogenannte Toiletten-Poetik", erklärt Petra Pichler. "Wir haben überall in der Stadt auf den Toiletten Plakate aufgehängt, auf die die Leute ihr Synonym für Liebe schreiben können." Auch rufen sie dazu auf, Bilder von der Bad-Taste-Party im "Weissen Lamm" zu schicken, die bei den Aufführungen an die Wand projiziert werden sollen. Bei Facebook erfährt man schon mehr über die Charaktere, die auf der Bühne zu sehen sein werden, denn "Indie-Heinz, Rose, Emily und Boy" haben dort virtuelle Profile.
Für die Zwillinge Christina und Petra Pichler ist "auxtsch" wohl ihr letztes großes Projekt als Studentinnen. "Wir machen im Mai unseren Abschluss, daher ist das für uns nochmals ein Rückblick, eine Hommage an Augsburg und unsere Uni", sagt Petra. Für Christina ist es außerdem "die ehrlichste Art und Weise des Theaterspielens und ein realistischer Blick auf unsere Studienzeit".
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