222 Schläge in der Nacht: Streit um Glocken in Österreich geht weiter
Ein Österreicher wohnt seit 2004 in der Nähe des Doms in Linz. Er will, dass die Glocken nachts nicht mehr läuten sollen. Mittlerweile leide er unter Symptomen von Schlafstörungen.
Ein Rechtsstreit um die nächtlichen Glockenschläge des Mariendoms im österreichischen Linz muss höchstinstanzlich entschieden werden. Der Anwalt des Klägers kündigte am Montag den Gang zum Obersten Gerichtshof der Alpenrepublik an. Sein Mandant war bisher in zwei Instanzen mit Unterlassungsklagen gescheitert.
Er hatte 2004 unweit des Doms ein Haus gekauft - und sich damit schlaflose Nächte eingebrockt. Das Schlagen der Glocken zu jeder Viertelstunde auch zwischen 22.00 und 6.00 Uhr - insgesamt 222 Schläge - habe bei ihm zu Schlafstörungen und als Folge davon zu diversen Symptomen wie Panikreaktionen, Schweißausbrüchen, Erschöpfungs- sowie Ermattungszuständen geführt.
Der Dompfarrer sagt: "Ich leide nicht"
Bisherige Gerichte meinten, "einem durchschnittlichen verständigen Käufer" hätten beim Erwerb der Liegenschaft die Glocken und etwaige Folgen auffallen müssen. Dompfarrer Maximilian Strasser sieht die akustische nächtliche Zeitansage gelassen. Auch er wohne neben der Kirche: "Ich leide nicht." dpa/lby
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