Altlasten am Allgäu-Airport werden unter die Lupe genommen
Das Altlasten-Problem am Allgäu-Aiport wird genauer untersucht. Dafür werden weitere Mess-Stellen eingerichtet. Möglicherweise befinden sich krebserregende Stoffe im Grundwasser.
Mit einer groß angelegten Untersuchung wird nun das Altlasten-Problem am Allgäu-Airport unter die Lupe genommen: „Es wird weitere Mess-Stellen geben, um zu klären, ob für die Wasserversorgung der Gemeinde Ungerhausen eine Gefährdung besteht“, sagt Karl Schindele, Leiter des Wasserwirtschaftsamts (WWA) Kempten. Am Airport befinden sich Stoffe im Grundwasser, die vermutlich krebserregend sind. Es handelt sich dabei um Altlasten der Militär-Ära (wir berichteten). Die Stoffe sind per- und polyfluorierte Tenside (PFT), die früher im Löschschaum von Feuerwehren enthalten waren.
Auf dem Airport-Gelände gebe es Mess-Stellen, an denen die sogenannten Leitwerte überschritten wurden, sagt Schindele. „Für PFT gibt es derzeit noch keine gesetzlichen Grenzwerte.“ Das Grundwasser am Airport fließt in Richtung der Wasserversorgung von Ungerhausen. „PFT bauen sich in Boden und Grundwasser nur langsam ab“, erläutert Schindele. Um mehr über ein mögliches Gefährdungspotenzial zu erfahren, ist laut Schindele eine Detailuntersuchung geplant. Ziel: Die Grundwasser-Fließrichtung besser ermitteln und feststellen, „wo der Ursprung der Belastung liegt und ob eine Sanierung nötig ist“.
Erste Ergebnisse werden im April erwartet
Falls es zu einer Beseitigung von Altlasten kommt, sieht die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) den Airport in der Pflicht. Die Bima hatte das frühere Bundeswehr-Gelände an die Flughafen-Betreiberfirma veräußert. „Beim Kaufpreis wurden solche Risiken mitberücksichtigt“, sagt Max Neppl von der Bima in Kempten. Er macht allerdings eine Einschränkung: Falls der Ursprung der Belastung auf einem Areal liege, das die Bundesanstalt an die Gemeinde Benningen verkauft habe, ergebe sich eine neue Konstellation. Zunächst werden sich Bima und Airport abstimmen, wer die Grundwasser-Untersuchung in Auftrag gibt, sagt Christian Baumann vom Unterallgäuer Landratsamt. Ein Ingenieurbüro wird die Arbeiten ausführen, die Kosten dafür sind noch offen. Mit ersten Ergebnissen rechnet Baumann bis April.
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