Mord mit einem Kugelschreiber
James Bond lässt grüßen: Eine 34-jährige Frau soll 1994 drei Männer beauftragt haben, ihren Mann zu ermorden - mit einer als Stift getarnten Waffe.
Würzburg (dpa/lby). Er hat was von James Bond, der Fall, der von Dienstagan vor dem Landgericht Würzburg verhandelt wird. Eine 34-jährige Frausoll 1994 drei Männer beauftragt haben, ihren Ehemann zu ermorden - mit einer als Kugelschreiber getarnten Schusswaffe.
Vor fast dreizehn Jahren hatten die drei Männer den damals 28-Jährigen getötet - mit einer als Kugelschreiber getarnten Schusswaffe. Die Leiche versenkten sie im Main. Im April des vergangenen Jahres wurden sie zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Sollte nun die Frau der Anstiftung zum Mord schuldig gesprochen werden, muss sie mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen. "Wer anstiftet, wird wie ein Mörder bestraft", sagte Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager im Vorfeld.
Die Frau, die mehrfach von ihrem Partner schwer misshandelt worden war,streitet die Tat allerdings ab. Sie sitzt seit rund einem Jahr inUntersuchungshaft.
Ende 1994 sollen die aus Moldawien stammenden Eheleute Verwandte in Ochsenfurt (Landkreis Würzburg) besucht haben. Den Ermittlungen zufolge hat die Frau zu diesem Zeitpunkt eine Affäre mit einem der später verurteilten Täter. Der 28-Jährige habe jedoch von der sexuellen Beziehung seiner Frau erfahren. Die 34- Jährige soll das Trio daraufhin gebeten haben, ihren Mann für damals rund 5000 Mark zu töten.
Nach Ansicht der Staatsanwatschaft lockten die damals 17, 18 und 19 Jahre alten Täter den Moldawier in ein Würzburger Gewerbegebiet und erschossen ihn mit dem Kugelschreiber. Die mit einer Metallplatte beschwerte Leiche versenkten sie anschließend im Main.
Der Mann wurde zwar bereits 1995 gefunden. Doch erst neun Jahre nach seinem Tod konnte er identifiziert und die Täter ausfindig gemacht werden. Die Frau flüchtete in dieser Zeit ins Ausland. Als sie jedoch später zum Prozess gegen das Trio erschien, wurde sie festgenommen.
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