Anschläge in Waldkraiburg: Verdächtiger hatte Rohrbomben bei sich
Die Festnahme des 25-jährigen mutmaßlichen Attentäters von Waldkraiburg hat wohl Schlimmeres verhindert. Der Mann hatte Rohrbomben bei sich - und ist IS-Sympathisant.
Der nach den Anschlägen auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber im bayerischen Waldkraiburg festgenommene 25-Jährige hat mit der IS-Terrormiliz sympathisiert. Der Mann habe als Tatmotiv seinen Hass auf Türken und eine antitürkische Gesinnung angegeben, er sei Anhänger des IS. Das teilten Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag bei einer online aus Rosenheim übertragenen Pressekonferenz mit. Bei dem Mann seien Rohrbomben sowie eine Pistole gefunden worden.
Polizei: Mutmaßlicher Attentäter plante wohl weitere Anschläge
Er habe weitere Anschläge geplant, konkrete Pläne gab es ersten Ermittlungen zufolge offensichtlich aber nicht. Ob der Mann Mittäter oder Mitwisser hatte, werde noch ermittelt.
Der Tatverdächtige ist den Angaben zufolge selbst deutscher Staatsbürger, seine Eltern stammen aus der Türkei. "Ich bin erleichtert, dass von dem gefährlichen Täter keine Gefahr mehr ausgeht", sagte der Polizeipräsident des Präsidiums Oberbayern Süd, Robert Kopp.
Waldkraiburg: Sechs Verletzte durch Anschläge
Mitte April waren drei Mal Steine in die Fensterscheiben türkischer Läden in Waldkraiburg geflogen, zudem ging ein Gemüseladen in Flammen auf. Sechs Menschen wurden verletzt. Dem Mann wird neben schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung versuchter Mord vorgeworfen.
Der Mann war am Freitagabend am Bahnhof in Mühldorf am Inn von der Bundespolizei überprüft worden, weil er bei einer Kontrolle nicht im Besitz einer gültigen Fahrkarte war. In seinem Gepäck wurden den Angaben zufolge zehn funktionsfähige Rohrbomben gefunden.
Polizei stellt in Tiefgarage 13 weitere Rohrbomben sicher
In einem Wagen in einer Tiefgarage in Garching fanden die Ermittler 13 weitere funktionsfähige Rohrbomben sowie etwa zehn Kilogramm einer als Sprengstoff geeigneten Chemikalie. In der Waldkraiburger Wohnung des Mannes stellten die Beamten demnach darüber hinaus weiteres Material sowie eine Pistole sicher. (dpa/lby/AZ)
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Die Diskussion ist geschlossen.
IS ist jetzt antitürkisch? Ich dachte, die kämpfen gegen die Ungläubigen? War da Schweinefleisch im Döner. Was für eine Quatschbegründung! Als ob der IS speziell was gegen Türken hätte!
Des Rätsels Lösung ist ein Begriff, der in anderen Medien zu lesen ist: Deutsch-Kurde.
Hier kein Wort von der größten Minderheit in der Türkei. "Die Eltern stammen aus der Türkei.". Da ist also eine Deutsch-Türke, der was gegen (Deutsch)-Türken hat.
Ein Kurde hätte schon mehr Gründe, sich an Türken zu revanchieren, die in seiner Heimat - der Osttürkei bzw. dem türkisch besetzten Gebiet Kurdistans - mit Militär die Städte und Dörfer plattmachen und die Bevölkerung unterdrücken. Nicht jeder Kurde hat seinen türkischen Paß so gern - er hätte lieber einen kurdischen.
Und das alles natürlich auf deutschem Boden, damit unsere deutsche Polizei beschäftigt bleibt. Und die deutsche Staatsbürgerschaft hat er auch schon. Beide Eltern sind aber Paßtürken - wahrscheinlich Kurden. Ja, dann darf er ja trotzdem hierbleiben, wenn er seine Strafe abgesessen hat. Ist ja Deutscher!
Die Zusatzinfo mit dem kurdischen Hintergrund ist wichtig, klärt aber auch keine offenen Fragen. Warum sich der Täter für den IS und nicht für die PKK engagiert bleibt unklar und belässt die Frage, ob die türkische Kurden"politik" für die Taten relevant ist.
Ansonsten geben die recht leeren Kommentarspalten und die ausbleibende umfassende Berichterstattung bei SPON schon einen guten Hinweis, aus welcher Richtung die Attentate kamen.