Mord an Dominik Brunner: Anklage fordert zehn Jahre Haft
Weil sie Dominik Brunner am S-Bahnhof Solln zu Tode prügelten, sollen die beiden Angeklagten für acht und zehn Jahre ins Gefängnis. Das forderten heute Staatsanwaltschaft und Nebenklage.
Weil sie Dominik Brunner am S-Bahnhof Solln zu Tode prügelten, sollen die beiden Angeklagten für acht und zehn Jahre ins Gefängnis. Das forderten heute die Staatsanwaltschaft und Nebenklage.
Die Anklagevertreterin hielt in ihrem Plädoyer beim mutmaßlichen Haupttäter Markus S. am Vorwurf des Mordes aus Rache fest. Dominik Brunner "wurde getötet, weil er Zivilcourage zeigte", sagte Staatsanwältin Verena Käbisch. S. solle dafür die höchstmögliche Jugendstrafe wegen Mordes bekommen - zehn Jahre. Der angeklagte Sebastian L. solle wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu acht Jahren Haft verurteilt werden..
Markus S. (19) und Sebastian L. (18) müssen sich seit Juli vor dem Landgericht München I verantworten. Ihr Opfer Dominik Brunner hatte sich am 12. September 2009 am Münchner S-Bahnhof Solln schützend vor vier Schüler gestellt, von denen die Angeklagten Geld wollten. Daraufhin wurde Brunner von den beiden Burschen zusammengeschlagen und starb.
Insgesamt wurden an 11 Prozesstagen mehr als 50 Zeugen und mehrere Sachverständige gehört. Brunner starb demnach nicht direkt an seinen Verletzungen durch die Tritte und Schläge, sondern an einer Herzerkrankung. Der Manager selbst war es, der zuerst zuschlug - wenngleich zur Abwehr eines möglichen Angriffs.
Trotzdem sah die Staatsanwaltschaft in der Tat Mord: Wer gegen den Kopf eines Opfers trete, müsse mit dessen Tod rechnen.
Die Anwälte der beiden Nebenkläger, Brunners Vater Oskar und einer der angegriffenen Schüler, schlossen sich der Forderung der Staatsanwaltschaft an
Am Nachmittag wird die Verteidigung plädieren. Sie wird vermutlich geringere Strafen fordern und den Mordvorwurf verneinen. (AZ/bo)
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