Vor 20 Jahren sterben drei Menschen bei Sturz in den Krater
In München jährt sich ein trauriges Ereignis: Vor 20 Jahren brach im Stadtteil Trudering plötzlich die Erde ein und das Loch verschlang einen Linienbus. Drei Menschen starben.
Kaum zu glauben und unvergessen: Am 20. September 1994 um kurz vor 19 Uhr stürzte in München ein voll besetzter Linienbus an einer U-Bahnbaustelle in ein riesiges Loch, das sich plötzlich vor ihm auftat. Zwei Fahrgäste und ein Bauarbeiter kamen dabei ums Leben, Dutzende Menschen im Bus und zwei weitere Arbeiter wurden verletzt - einige von ihnen schwer. Die Bilder des Todeskraters sind auch heute noch, 20 Jahre danach, unvergessen.
Zwei Leichen konnten erst Monate später geborgen werden
Die Leiche einer 43-jährigen Frau wurde noch in der Nacht nach dem Unglück geborgen. Erst im Mai 1995 gab der Krater die Leichen eines 27-jährigen Volkswirtes und eines 29-jährigen österreichischen Arbeiters frei. Monatelang klaffte das riesige Loch in der Straßendecke, die Bergungsversuche waren wegen ständig nachdringenden Grundwassers lebensgefährlich und kosteten Millionen, umliegende Unternehmen gerieten in wirtschaftliche Bedrängnis.
In Sekundenschnelle stürzte der Bus in das Loch
Die Ursache für das tragische Unglück konnte festgestellt werden: Am Abend des Unglückstages war es in Trudering beim Bau der U-Bahn zum Messegelände in München-Riem unter Tage plötzlich zu einem starken Wasser- und Kieseinbruch gekommen. Dadurch entstand an der Erdoberfläche ein rund 150 Quadratmeter großer und zehn Meter tiefer Krater, in den Teile der Fahrbahn einbrachen. Der Bus stürzte in Sekundenschnelle mit dem Heck in das Loch. Ein Gutachten ergab später, dass nicht erkennbare Sandrisse dazu führten, dass sich der Krater auftat.
Schuldfrage bisher ungeklärt
Die Schuldfrage aber blieb ungeklärt. Die Ermittlungen gegen Unbekannt wegen möglicher Planungsfehler beim Bau der U-Bahn-Linie wurden eingestellt. Und ein Strafprozess wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung gegen drei Bauleiter und zwei Poliere wurde 1999 gegen Zahlung von 32 000 Mark eingestellt. Sie waren angeklagt worden, weil die Bauleiter zur Unglückszeit auf dem Oktoberfest waren und die Poliere die Gefahrenzone angeblich nicht schnell genug hätten sperren lassen. dpa/lby
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