Mutter nach Tod der Tochter vor Gericht
Weil ihre kleine Tochter bei einem Feuer ums Leben kam, steht eine Frau vor Gericht.
Würzburg/Hettstadt (dpa/lby) - Im Kinderzimmer war es zu dunkel, deshalb stellte eine Mutter aus Hettstadt (Landkreis Würzburg) eine Kerze auf. Diese stürzte um, die zweijährige Tochter der Frau starb in den Flammen.
An diesem Dienstag muss sich die 30 Jahre alte Mutter des Kleinkindes vor dem Landgericht Würzburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau fahrlässige Tötung und fahrlässige Brandstiftung vor. Die Angeklagte, die seit Jahren wegen persönlicher Probleme betreut wird, hat die Vorwürfe bereits gestanden. In der Verhandlung soll geprüft werden, ob die Frau in eine psychiatrische Klinik muss.
Die 30-Jährige hatte zwei Kinder, die 2003 und 2005 geboren wurden. Am 28. März 2008 legte die Frau ihre Mädchen im Kinderzimmer ihrer Dachgeschosswohnung ins Bett. Weil die Kleinen nicht schlafen konnten, schaltete die damals 29-Jährige der Anklage zufolge einen Kassettenrekorder an, der auf einer Kommode stand. Danach soll sie ein brennendes Grablicht auf den Rekorder gestellt haben.
Das vierjährige Mädchen soll später am Rekorder herumgespielt haben, wodurch die Kerze von der Kommode fiel. Schnell standen Teppichboden und das Bett der kleinen Schwester in Flammen. Das Feuer griff auf das ganze Haus über. Während sich die Mutter, ihr Lebensgefährte und die Vierjährige über den Balkon in Sicherheit bringen konnten, kam für die Zweijährige jede Hilfe zu spät. Sie starb an den Folgen einer Rauchvergiftung und ihren Verbrennungen.
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