Mann fesselt sich selbst und ertränkt sich
Bei dem mysteriösen Fund einer gefesselten Leiche im Main bei Schweinfurt geht die Polizei inzwischen von Selbstmord aus. Der 28-jährige Mann aus Schweinfurt galt seit einer Woche als vermisst.
"Es spricht alles dafür", dass sich der Mann selbst an den Händen gefesselt habe, sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt am Donnerstag. Auch die mit Steinen gefüllten und am Körper befestigten Rucksäcke gehörten den Ermittlungen zufolge "eindeutig" dem 28-Jährigen aus Schweinfurt.
Er war laut Zeugenaussagen wegen psychischer Probleme bereits seit einiger Zeit in ärztlicher Behandlung und sollte entsprechende Medikamente nehmen. Bei der Obduktion der am Mittwoch aus dem Main gezogenen Leiche wurden keinerlei Verletzungen gefunden. Und auch bei der Durchsuchung der Wohnung des 28-Jährigen gab es nach Polizeiangaben keine Hinweise, die auf ein Gewaltdelikt schließen ließen.
Letztmals lebend gesehen wurde der Mann am 30. Juli. Sein Leichnam wurde beim automatischen Abbaggern am Schutzgitter des Wasserkraftwerks Schweinfurt zusammen mit Schwemmgut aus dem Main gehoben. Ein Arbeiter entdeckte den Toten und alarmierte die Polizei. Die Kripo richtete zur Aufklärung des mysteriösen Falls eine 25-köpfige Sonderkommission ein.
Nach den ersten Presseberichten darüber meldete sich eine Frau aus Schweinfurt und gab den Ermittlern den entscheidenden Tipp zur Identität des Toten. Sie hatte auf der Homepage der Polizei die auffällige Tätowierung am rechten Arm der Leiche wiedererkannt. Eine hundertprozentige Identifizierung des Toten soll nun eine DNA-Analyse bringen. Das Ergebnis wird bis zum Wochenende erwartet.
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