Preisschock im Augsburger Nahverkehr
Noch ist es eine Beschlussvorlage, doch sie birgt jede Menge Brisanz in sich: Im Nahverkehr soll es im nächsten Jahr einschneidende Verschlechterungen für die Fahrgäste geben. Nicht nur, dass die Fahrpreise wieder um drei und 3,5 Prozent erhöht werden sollen. Es geht um viel mehr: So soll das Umweltabo um zehn Prozent teurer werden, außerdem werden die Mitnahmemöglichkeiten beschränkt. Auch soll es nicht mehr so leicht sein, Fahrausweise auf andere Personen zu übertragen. Und noch ein Schock: Für die Seniorenkarte wird die Altersgrenze von 60 auf 65 Jahre erhöht.
Von unserem Redakteur Michael Hörmann, Augsburg
Dies alles steht in einem Papier, das unserer Zeitung vorliegt. Es dient als Grundlage für die nächste Aufsichtsratssitzung der Gesellschafter des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbunds (AVV). Sie findet übernächsten Freitag, am 24. November, statt.
Aus Aufsichtsratskreisen wurde gestern bestätigt, dass massive Tariferhöhungen angestrebt werden. AVV-Geschäftsführer Helmut Hofmann sagte auf Anfrage, dass eine Strukturreform vorgesehen sei. Die Verkehrsunternehmen wollen die gestiegenen Kosten weitaus stärker als bislang an die Kunden weitergeben. Über die Höhe der neuen Tarife liegen noch keine Entscheidungen vor, wenngleich es erste Überlegungen gibt. Ausgearbeitet hat das Papier ein Arbeitskreis der regionalen Busunternehmen, der Stadtwerke Augsburg und Gersthofen sowie die Bahn, die den Nahverkehr im Großraum Augsburg abdecken.
Absegnen müssen die Tariferhöhungen die Gesellschafter des AVV, wobei das letzte Wort die Regierung von Schwaben hat. Nach Angaben von Insidern deutet aber vieles darauf hin, dass die vorgesehenen Änderungen im AVV-Gemeinschaftstarif zum 1. August 2007 greifen.
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