Reisegruppe an Norovirus erkrankt
Die Mitglieder einer niederländischen Reisegruppe, die am Freitag mitakutem Brechdurchfall ins Klinikum München-Schwabing eingeliefertwurden, sind an einer Infektion mit dem hoch ansteckenden Noroviruserkrankt.
München (dpa/lby) - Rund 90 holländische Urlauber sind auf dem Heimweg von Kroatien an einem heftigen Brechdurchfall erkrankt und im Schwabinger Krankenhaus in München behandelt worden.
Zwei der 91 Touristen waren auch am Sonntag noch stationär in dem Klinikum, die übrigen Urlauber hätten nach dem unfreiwilligen Zwischenstopp am Freitag ihre Heimreise fortsetzen können, teilte eine Kliniksprecherin mit.
Der Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung bestätigte sich nicht. Als Ursache der Erkrankung habe das Institut für Mikrobiologie des Städtischen Klinikums München das hochansteckende Norovirus nachgewiesen. Der Virus ruft starken Brechdurchfall hervor, die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch oder auch über Gegenstände. Erkrankungen mit Noroviren sind in Deutschland meldepflichtig.
Die Münchner Feuerwehr hatte am Freitag zunächst einen Notruf von der Autobahn Salzburg-München erhalten. Dort klagten 46 Urlauber über Erbrechen und Unwohlsein. Ein zur Autobahn ausgerückter Großraumrettungswagen musste jedoch nicht genutzt werden. Die Holländer fuhren selbst mit ihrem Bus zum Schwabinger Krankenhaus.
Kurze Zeit später erreichte die Feuerwehr ein zweiter Notruf. Eine Gruppe von etwa ebensovielen Reisenden auf der Autobahn München- Nürnberg litt unter den gleichen Symptomen wie die Gruppe vorher. In diesem Fall musste ein Feuerwehrmann den Busfahrer ersetzen, weil auch dieser krank geworden war.
Für das Klinikum bedeutete die gleichzeitige Aufnahme und Versorgung aller Patienten einen Großeinsatz nach den Regelungen des Katastropheneinsatzplanes für infektiologische Notfälle. Binnen dreißig Minuten hätten Ärzte und Pflegekräfte eine Station zur Aufnahme der großen Patientenzahl bedarfsgerecht vorbereiten können, hieß es. Gleichzeitig habe die Apotheke des Klinikums das notwendige Medikamentendepot zur Verfügung gestellt.
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