Schuldenkrise belastet BayernLB
München (dpa) - Die BayernLB hat im zweiten Quartal die Schuldenkrise in Europa deutlich zu spüren bekommen. Vor Steuern verdiente die Bank zwischen April und Juni nur noch 56 Millionen Euro, nach 498 Millionen Euro im ersten Quartal, wie sie am Montag in München mitteilte.
Operativ rutschte Deutschlands zweitgrößte Landesbank sogar wieder in die roten Zahlen und verbuchte ein Minus von 84 Millionen Euro (Vorquartal: plus 504 Millionen Euro). Neben der schwächeren Entwicklung an den Kapitalmärkten machten der Bank auch Probleme bei der ungarischen Tochter MKB zu schaffen.
Im ersten Quartal hatte die BayernLB angesichts einer besseren Stimmung an den Kapitalmärkten vor allem von Buchgewinnen bei Wertpapieren profitiert. Dieser Prozess sei im zweiten Quartal "deutlich abgebremst" worden, erklärte die Bank. Wegen der noch schwierigeren wirtschaftlichen Situation in Ost- und Südosteuropa habe man zudem die Risikovorsorge der MKB kräftig aufstocken müssen.
Im Gesamtjahr will BayernLB-Chef Gerd Häusler weiterhin ein positives Konzernergebnis erreichen. "Die Erfolge im Kerngeschäft unterstützen diese Prognose", erklärte Häusler. Allerdings sei die weitere Entwicklung an den Kapitalmärkten ungewiss. Deshalb könne auch das Halbjahresergebnis nicht auf das Gesamtjahr fortgeschrieben werden.
Die BayernLB hatte im vergangenen Jahr wegen des Fehlkaufs der maroden österreichischen Hypo Group Alpe Adria einen neuerlichen Milliardenverlust verbucht. Derzeit durchläuft die Bank eine Neuausrichtung, die auch mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze einhergeht.
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