So wenige Arbeitslose in Bayern wie noch nie im Februar
In Bayern waren im Februar 284.000 Menschen arbeitslos - das sind so wenige wie noch nie. Welche Branchen Mitarbeiter suchen und wie es im Frühjahr weitergeht.
Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist im Februar leicht gesunken - und die Arbeitslosenquote hat einen Tiefststand für diesen Monat erreicht. Die Erwerbslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 3,4 Prozent. "Das ist die niedrigste Arbeitslosenquote, die je in einem Februar gemessen wurde", teilte der Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Ralf Holtzwart, am Mittwoch in Nürnberg mit.
Die Zahl der Männer und Frauen ohne Arbeit sank im Februar im Vergleich zum Vormonat um gut 5000 auf etwa 248.500. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Erwerbslosen um mehr als 24.700 zurück.
Zahl der Langzeitarbeitslosen in Bayern sinkt im Februar leicht
Die sogenannte Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch jene Menschen erfasst, die gerade etwa an einer Weiterbildung teilnehmen, lag im Februar bei rund 348.000. Sie sank gegenüber dem Vorjahresmonat um rund 28.000. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ging im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent zurück.
Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat bewege sich "im üblichen Rahmen", sagte Holtzwart. In den vergangenen drei Jahren war die Zahl der Männer und Frauen ohne Job im Februar im Schnitt aber nur um 2500 gesunken. "Wir erwarten jedoch eine deutliche Reduzierung mit der Frühjahrsbelebung, die für gewöhnlich um Ostern einsetzt", sagte der Chef der Regionaldirektion.
Metall, Elektro- und Stahlindustrie sucht Arbeitskräfte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag nach aktuellen Hochrechnungen im Dezember bei 5,5 Millionen Menschen. Und die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften bleibt hoch: Die Zahl der offenen Stellen lag im Februar bei 124.800 - das waren rund 13.000 Stellen mehr als im Januar. Vor allem in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie werden Mitarbeiter gesucht. Aber auch im Handel, bei wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im Gesundheitswesen und der Zeitarbeit sind viele Jobs zu haben.
Angesichts der hohen Zahl an offenen Stellen forderte der Vorsitzende des DGB Bayern, Matthias Jena, erneut eine Bildungsoffensive. "Es kann doch nicht sein, dass in Bayern noch über 248.000 Menschen nach Arbeit suchen, obwohl rund 125.000 Stellen unbesetzt sind und die Nachfrage nach Arbeitskräften in fast allen Branchen deutlich höher ist als im Vorjahresmonat", sagte er. Die Agentur für Arbeit müsse ihre Bemühungen verstärken, um diese Menschen nachhaltig in Lohn und Brot zu bringen. "Das geht nur mit Bildung, Bildung, Bildung." (dpa)
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