Spektakuläre Rettung in den Alpen
Bad Reichenhall (rrd/lb). Durch einen außergewöhnlichen Nachteinsatz eines Hubschraubers sind eine 27-jährige Mutter und ihr vierjähriger Bub am späten Sonntagabend aus Bergnot in den bayerischen Alpen gerettet worden. Im Bereich des Lattengebirges konnte der Polizeihubschrauber "Edelweiß 2" Mutter und Kind mit einer Seilwinde aufnehmen und sicher ins Tal zurückbringen.
Bad Reichenhall (rrd/lb). Durch einen außergewöhnlichen Nachteinsatz eines Hubschraubers sind eine 27-jährige Mutter und ihr vierjähriger Bub am späten Sonntagabend aus Bergnot in den bayerischen Alpen gerettet worden. Im Bereich des Lattengebirges konnte der Polizeihubschrauber "Edelweiß 2" Mutter und Kind mit einer Seilwinde aufnehmen und sicher ins Tal zurückbringen.
Die einbrechende Dunkelheit, schlechte Ausrüstung und das steile Gelände wären der 27-Jährigen, ihrem Mann und ihren zwei Kindern (vier und zweieinhalb Jahre) beinahe zum Verhängnis geworden. Dem Mann war mit dem jüngeren Kind noch der Abstieg gelungen, er alamierte die Bergrettung.
Die Familie war mit der Seilbahn auf den 1614 Meter hohen Predigtstuhl gefahren. Beim Abstieg waren sie vom Weg abgekommen und hatten sich in unwegsamem Steilgelände verirrt. In der einbrechenden Dunkelheit kamen Mutter und Sohn schließlich nicht mehr voran. Der Vater aber konnte mit dem zweieinhalbjährigen Sohn noch absteigen und einen Mountainbike-Fahrer um Hilfe bitten. Dieser alarmierte die Rettungskräfte.
Zunächst sicherte die Bergwacht Mutter und Sohn mit Seilen. "Eine Rettung zu Fuß war nicht möglich, wir hätten die beiden nur mit einer Trage von dort bergen können. Eine solche Aktion hätte aber vermutlich die halbe Nacht gedauert", erklärte Markus Leitner, Pressesprecher des Bayerischen Roten Kreuzes in Bad Reichenhall gegenüber unserer Zeitung. Für den selbständigen Abstieg seien Mutter und Kind zu schlecht ausgerüstet gewesen. Eine Nacht am Berg wäre für beide wegen der niedrigen Temperaturen gefährlich gewesen.
Der Polizeihubschrauber "Edelweiß 2" sammelte die Frau, ihren Sohn und zwei Retter der Bergwacht schließlich gegen 21.30 Uhr mit Hilfe einer Seilwinde ein. Die Geretteten wurden mit einer Unterkühlung zunächst ins Krankenhaus in Bad Reichenhall gebracht.
Möglich sei der nächtliche Hubschraubereinsatz nur gewesen, weil der Pilot des Polizeihubschraubers eine Bildverstärkerbrille hatte. Damit sehe der Pilot die Umgebung taghell, allerdings nur mit eingeschränktem Blickfeld, nur zweidimensional und einfarbig, teilte des Bayerische Rote Kreuz (BRK) am Montag mit. Der Einsatz mit einer Bildverstärkerbrille erfordere viel Erfahrung des Piloten. Die Hubschrauberstaffel in Bayern sei bundesweit die einzige, die für derartige Einsätze technisch gerüstet und personell geschult sei.
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