Stalker-Mord-Prozess: Tat gestanden und später widerrufen
Kempten (dpa/lby) - Der Angeklagte im Kemptener Stalker-Mord- Prozess soll die Tat bei Polizeivernehmungen gestanden haben. Ein Beamter erklärte am Donnerstag als Zeuge, der Beschuldigte habe nach der Tat gesagt: "Ja, ich hatte die volle Absicht, meine Freundin zu töten. Ich konnte mir ein Leben ohne sie und meinen Sohn nicht vorstellen. Deshalb habe ich sie umgebracht." Später hat er diese Aussage in einem Schreiben an die Staatsanwaltschaft aber widerrufen.
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, seine damals 25-jährige Ex- Partnerin verfolgt, massiv bedroht und sie schließlich aus Rache über die Trennung mit 29 Messerstichen getötet zu haben. Das zu Prozessbeginn angekündigte Geständnis hat er noch nicht abgelegt. Der Tat sei ein Streit während einer Autofahrt vorausgegangen, sagte der Angeklagte bei der Polizeivernehmung. Dabei habe er zunächst mit einem Gasrevolver auf seine Ex-Freundin geschossen.
"Ich wollte sie nur erschrecken. Ich habe gehofft, dass sie nach dem Schuss alles vergisst und mit mir noch einmal neu anfängt", zitierte der Zeuge aus den Aussagen des Angeklagten. Als er gesehen habe, dass sie verletzt sei, habe er angehalten, um einen Verbandskasten aus dem Kofferraum zu holen. Als sein späteres Opfer dies für einen Fluchtversuch genutzt habe, sei er hinterher gerannt und habe die Frau erstochen. Laut Polizeiprotokoll sagte der Angeklagte: "Ich war bei der Tatausführung völlig klar und habe gewusst, was ich tue."
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