Einheimischen-Modell zum Hausbau im Allgäu: So läuft es in der Realität
Plus Das Vergabesystem sorgt dafür, dass Bauplätze transparent verteilt werden. Hiesige Bewerber haben einen Vorteil. Doch geht diese Rechnung noch auf?
Man stelle sich vor, man will ein Haus bauen. Ein schönes großes soll es sein, für die ganze Familie. Am besten natürlich im Heimatdorf – schließlich wohnten schon Oma, Papa und die Tante hier. Man bewirbt sich also um den Bauplatz. Es kommt zur Vergabe – doch man geht leer aus. Ein Mitbewerber aus der Stadt hat das Grundstück erworben. Man selbst muss verzichten. Fälle wie dieses fiktive Beispiel wollen Einheimischen-Modelle verhindern. Hiesige Bewohner erhalten durch ein Punktesystem gegenüber Fremden einen Vorteil. Gleichzeitig soll es unter Einheimischen gerecht und transparent zugehen. So steht es in Leitlinien festgeschrieben. Doch wie sieht es in der Realität aus, wenn sich weniger Einheimische einen Bau leisten können?
Matthias Simon ist der Direktor des Bayerischen Gemeindetages. Er beschäftigt sich mit Bauthemen und sagt: "Die Vergabematrix kann nichts dafür, dass der Hausbau teurer ist." Das Einheimischen-Modell sei zeitlos – "das wird es immer geben". Dadurch könnten sozialpolitische Ziele verfolgt werden. Ändern müsse sich in der jetzigen Situation, mit hohen Zinsen und Baukosten, nicht die Vergaberichtlinie, sondern eher das Bauland: Kleinere Grundstücke für Einfamilienhäuser oder zum Beispiel mehr Geschosswohnungsbau.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Oh nein.. das Inzuchtmodell ist in Gefahr... Wie soll irgendwer irgendwann Einheimischer werden, wenn dort keiner zuziehen darf weil offensichtlich nicht gewünscht? Und vielleicht schon mal überlegt, dass man auch mal selber der "Zugezogene" sein kann, in einem anderen Dorf, vielleicht weil man beruflich dort landet und dort heimisch werden will?
@Stefan K.: Man kann in jedem Dorf auch mehrere Jahre zur Miete wohnen, bevor man sich auf einen Bauplatz bewirbt. Das ist ohnehin zu empfehlen, wenn man vor dem dauerhaften Niederlassen wissen will, ob man sich im Dorf auch wohlfühlt.
@ Stefan K: Danke für die Darstellung der Situation für Zugezogene.
Mir kommen fast die Tränen wenn die Gemeinden jetzt ihre "quasi verschenkten" Grundstücke nicht mehr los werden. Dann sollte man das Modell vielleicht mal überdenken und den Berechtigtenkreis erweitern, sodass auch junge Paare die nicht direkt vor Ort aufgewachsen sind heimisch werden können.
>> Inzuchtmodell <<
Da ist aber jemand ordentlich verbittert ;-)
Für die grün-urbane Kaste muss es natürlich ein Neubau sein; mit einem renovierten Altbau könnte einem sonst die umstrittene Energie- und Baupolitik der Ampel auf die Füße fallen...