Die Sanierung des Deutschen Museums war kostspielig. Warum sie trotzdem ein Gewinn ist.
Wie sehr ist nicht in den vergangenen Jahren die Kostensteigerung bei der Sanierung des Deutschen Museums kritisiert worden. Die 2010 veranschlagten 445 Millionen Euro werden sich bis 2028 auf 750 Millionen Euro auswachsen. Ein sattes Plus, das ja auch moniert werden darf. Doch jeder weiß, wie sehr sich durch Lieferengpässe und Arbeitskräftemangel die Preise am Bau stetig nach oben bewegen. Durch eine Planungs- und Realisierungszeit von immerhin 18 Jahren wird diese Steigerung – vor diesem Hintergrund – zumindest nachvollziehbarer.
Man sollte außerdem nicht vergessen, dass diese 750 Millionen Euro (getragen vor allem vom Bund und vom Freistaat) eine Investition für Jahrzehnte sind. Eine Investition, die weiterhin Scharen an Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt nach Bayern locken wird – auch wenn das Museum sicher eher selten der ausschließliche Grund einer touristischen Reise nach München sein dürfte. Aber das macht ja nichts. Touristische Wertschöpfung findet auch durch das Deutsche Museum statt.
Junge Menschen sollen sich im Deutschen Museum in München für Naturwissenschaften begeistern
Noch wichtiger ist: Wer durch die neu konzipierten Hallen schreitet, kann sich durchaus hoffnungsfroh vorstellen, dass sich der eine oder andere weitere junge Mensch nach einem Besuch den Natur- und Ingenieurswissenschaften zuwendet. Womit die Einrichtung einem ihrer großen Ziele gerecht würde. Junge Menschen für – sinnvollen – technischen Fortschritt zu begeistern. Denn der Reichtum nicht nur Bayerns, sondern der ganzen Bundesrepublik fußt letztlich ja auf der Geistesleistung seiner Wissenschaftlerinnen und Ingenieure. Und es bleibt zu hoffen, dass diese Geistesleistung weiterhin blüht.
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