"Missachtet und übergangen": Kita-Verbände kritisieren Politik scharf
Zu wenig Personal, zu wenig Geld – den Fachkräften in den bayerischen Kitas stinkt so manches schon lange. Nun konnten sie ihren Frust zu Gehör bringen.
Vertreter bayerischer Kita-Verbände haben massive Kritik an der Politik geäußert. Die Beschäftigten fühlten sich seit Jahrzehnten von den politisch Verantwortlichen missachtet und übergangen, hieß es am Sonntag als Bilanz einer Veranstaltung mit Fachkräften und Landespolitikerinnen vom Verband Kita-Fachkräfte Bayern. Sie seien es leid, dass sich Land, Bund und Kommunen die Verantwortung zuschöben.
"Vor allem wünschen sich die Kita-Fachkräfte mehr Personal, kleinere Gruppen und eine bessere Finanzierung ihrer Arbeit, auch höhere Löhne", betonte die Geschäftsführerin der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung München und Freising, Sibylle Schuster. "Sehr deutlich wurde, dass gleichzeitig die pädagogische Qualität in den Kitas wieder steigen muss. Ein rein zahlenmäßiges Personalwachstum geht am Problem vorbei."
Kita-Verband fordert neuen Anstellungsschlüssel
Die Vorsitzende des Kita-Fachkräfte-Verbands, Veronika Lindner, kritisierte zudem, dass sich die Landespolitik nicht auf die Gewinnung von neuen Fachkräften versteifen dürfe, sondern auch die Bedürfnisse der bestehenden Fachkräfte in den Blick nehmen müsse - damit diese nicht wegen Überlastung und schwindender Qualität frustriert das System verließen. Die Kindertagesstätten im Freistaat seien chronisch unterfinanziert.
Konkreter Vorschlag an die Landespolitik sei ein verbesserter Anstellungsschlüssel, in den Kita-Leitungen nicht eingerechnet werden. Auch müsse das Fachpersonal noch stärker durch Verwaltungs- und Assistenzkräfte unterstützt werden, die im Personalschlüssel nicht als Fachkräfte zählen dürften, forderte Schuster. An der Veranstaltung hatten den Angaben zufolge unter anderem Melanie Huml (CSU) und Doris Rauscher (SPD), beide Mitglied im Sozialausschuss des Bayerischen Landtages, sowie die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze teilgenommen.
Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) teilte daraufhin am Sonntag mit: "Mir ist der stetig wachsende Bedarf an qualifiziertem Personal und an Betreuungsplätzen sehr bewusst." Kinderbetreuung sei systemrelevant. "Für Verbesserungen und Weiterentwicklungen steht meine Tür immer offen!" (dpa)
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4 Wochen Streik, ohne Notgruppen,mit den oben genannten Punkten - das könnte vielleicht mal ein Zeichen setzen.
Nachdem es ja in Bayern auch einen Anspruch auf Kinderbetreuung gibt einfach mal die Kleinen im Maximilianeum absetzen und schauen was kommt.
Was kommt? Ein Strafbefehl und einige Rechnungen.
Es fängt ja damit an, dass die Mitarbeiter bei kirchlichen Trägern nicht streiken dürfen. Es wird hier genauso wenig passieren wie in der Pflege; fürs Klatschen reicht es, für mehr nicht.