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Berlin
29.03.2023

Erste Straßennamen mit antisemitischen Bezügen umbenannt

Das Straßenschild der Schmidt-Ott-Straße in Berlin-Steglitz. Im Zuge der Diskussion über Berliner Straßennamen mit antisemitischen Bezügen steht auch diese Straße in der Kritik.
Foto: Jonathan Penschek, dpa/Produktion

Die Debatte braucht Zeit, ist nun aber angestoßen. In Berlin haben Fachleute mindestens 290 Straßen ausgemacht, deren Namensgeber sich antisemitisch betätigten. In einigen Bezirken wurden erste Konsequenzen gezogen.

In der Debatte um Berliner Straßennamen mit judenfeindlichen Bezügen sind erste Straßen umbenannt worden. Aus dem Maerckerweg in Lankwitz wurde im Februar der Maria-Rimkus-Weg, der frühere Elkartsweg im Bezirk Spandau heißt jetzt Erna-Koschwitz-Weg. Das teilte der Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus, Samuel Salzborn, am Mittwoch mit.

Darüber hinaus werde in mehreren Bezirken über den künftigen Umgang mit umstrittenen Straßennamen in dem Zusammenhang diskutiert. Zum Teil sei eine Umbenennung bereits von Bezirksparlamenten beschlossen. Als Beispiele nannte er die Treitschkestraße in Steglitz und die Robert-Rössle-Straße in Buch.

Salzborn hatte im Dezember 2021 ein Dossier vorgelegt, in dem 290 der mehr als 10 000 Berliner Straßen und Plätze aufgelistet sind. Ihre Namensgeber sind nach historischen Persönlichkeiten benannt, die heute als Antisemiten gelten, sich antisemitisch geäußert oder judenfeindliche Ressentiments vertreten haben sollen.

Angeregt werden in dem Dossier in vielen Fällen weitere Forschungen oder eine "Kontextualisierung". Damit sind zusätzliche Informationen über den Namensgeber etwa in digitalen Straßenverzeichnissen oder auf einer Tafel vor Ort gemeint. In etwa 100 Fällen empfahl der Autor des Dossiers, der Leipziger Politikwissenschaftler und Autor Felix Sassmannshausen, eine Umbenennung als nächsten oder etwa nach vertiefenden Forschungen weiteren Schritt.

Seit Vorlage des Dossiers sei in Berlin eine intensive und teils kontroverse Debatte dazu in Gang gekommen, zog Salzborn Zwischenbilanz. "Eine systematische Auseinandersetzung ist notwendig, und das wird auch in der Stadtgesellschaft so gesehen." In etlichen Stadtteilen gebe es mittlerweile unterschiedlichste Initiativen, Parlamentsausschüsse, Expertenkommissionen.

In der Berlin History App, einer Art digitaler Stadtführer, werde den fraglichen Straßennamen demnächst ein eigener Teil gewidmet. In der Pacelliallee in Dahlem entstehe ein Geschichtslehrpfad mit Einordnungen zum Namensgeber. Dem wird vorgeworfen, während der Zeit des Nationalsozialismus als Papst Pius XII. zum Holocaust geschwiegen zu haben.

Allerdings werde der Diskussionsprozess längere Zeit dauern, betonte Salzborn. "Wir brauchen diese Geduld." Schließlich sei die Auseinandersetzung mit Antisemitismus in Deutschland jahrzehntelang "verschlafen" worden. Daher sei es schon gut, dass die Diskussion und seriöse Forschung dazu begonnen hätten. Die Vorlage des Dossiers habe grundsätzliche Debatten auch bundesweit intensiver in Gang gebracht.

Ein besonders prominentes Beispiel für Namensgeber mit womöglich judenfeindlichem Hintergrund und die Schwierigkeiten bei der kritischen Debatte darüber ist der Reformator Martin Luther (1483-1546). Er wird weit über die evangelische Kirche hinaus als bedeutende Persönlichkeit gesehen, nach ihm sind unzählige Straßen in Deutschland benannt, darunter mehrere in Berlin.

"Ich halte Luther eindeutig für antijüdisch und antisemitisch", sagte Salzborn. "Aber dass Christen einen anderen Blick darauf haben, halte ich auch für selbstverständlich." Salzborn bewertete positiv, dass sich die Kirche mit dem Thema beschäftige und Berlins evangelischer Bischof Christian Stäblein dafür werbe, Lutherstraßen zu "kontextualisieren."

Nach Angaben der Leiterin des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau, Urte Evert, beschäftigen sich auch die Stadtmuseen mehrerer Bezirke mit dem Thema Straßennamen. Denkbar sei etwa eine Wanderausstellung.

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