Begegnungsort für Krebskranke und Angehörige
Krebskranke und ihre Angehörigen finden ab sofort im Herzen Berlins einen besonderen Ort der Begegnung.
Das "Survivors Home", das an diesem Montagabend offiziell öffnet, soll mit einem breiten Programm, analog und digital, ein Anlaufpunkt abseits der medizinischen Krebs-Therapie sein.
Für Ines Simon aus Wolfsburg, die im Beirat der Einrichtung sitzt, war ihre Brustkrebsdiagnose 2017 ein riesiger Schock. "Innerhalb von 15 Minuten war meine ganze Welt zusammengebrochen, alles eingestürzt", so die 55-Jährige. Eine gute medizinische Versorgung sei zwar das Eine, der Austausch mit anderen Betroffenen aber enorm wichtig, um die Krise in psychologischer Hinsicht zu meistern.
Diesen Austausch soll die Einrichtung in Wilmersdorf, die alles andere als klinisch-steril ist, fördern. "Wir wollen den Menschen ein gutes Gefühl geben und energiespendende Stunden bereiten, bei allem Verlorensein eine Wohlfühlatmosphäre schaffen", erklärte der geschäftsführende Vorstand Stephan Pregizer. "Das geht in keinem Arztzimmer."
Geplant ist ein buntes Programm - kreativ, sportlich und informativ, krankheitsbezogen oder auch unabhängig von der Diagnose. "Hier soll das Leben und nicht die Krankheit im Zentrum stehen", sagte der Vorstand. Auch Angehörige, die in der herausfordernden Zeit nach einer Diagnose viel leisten müssten, sind willkommen. Für sie soll es beispielsweise ein "Wut-Kraft"-Seminar geben. Für Interessierte ist das Angebot kostenlos, weil das gesamte Gebäude in die Stiftung eingebracht wurde und sie aus den Mieteinnahmen ihr Kapital zieht.
(dpa)
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