Dell muss für enge Bande mit Intel büßen
Round Rock (dpa) - Die US-Börsenaufsicht SEC zieht den Computerhersteller Dell und dessen Chef Michael Dell für ihre engen geschäftlichen Beziehungen zum Chiphersteller Intel zur Rechenschaft. Das Unternehmen zahlt im Rahmen eines Vergleichs eine Strafe von 100 Millionen Dollar (78 Mio Dollar).
Für Michael Dell persönlich werden noch einmal 4 Millionen Dollar fällig. "Wir sind erfreut, diese Angelegenheit erledigt zu haben", sagte Michael Dell am Donnerstag. Die SEC bemängelte eine fehlerhafte Buchführung. Die Behörde nahm laut US-Medienberichten konkret Anstoß daran, wie Dell Rabatte und Zahlungen von Intel verbucht hat. Eine Schuld räumte Dell im Rahmen des Vergleichs nicht ein.
Wettbewerbshüter beklagen schon seit Jahren die engen Beziehungen zwischen den beiden Unternehmen. Die EU-Kommission hatte Intel vor einem Jahr ein Rekord-Bußgeld von 1,06 Milliarden Euro aufgebrummt. Intel, so die Wettbewerbshüter, hatte Computerhersteller dafür bezahlt, dass diese die Prozessoren des kleineren Rivalen AMD nicht oder nur verzögert in ihre Rechner einbauten. Dell bestückte seine PC jahrelang ausschließlich mit Intel-Chips.
Der Konzern hat bereits vorgesorgt und Geld für die Strafe zurückgelegt. Entsprechend erleichtert zeigten sich die Anleger. Nachbörslich stieg die Aktie in New York um knapp 3 Prozent.
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